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Ökonom erforscht das Schenken Plädoyer für Bargeld unter dem Baum

Das Wichtigste in Kürze:

  • Dinge zu verschenken führe zur Verschwendung von Ressourcen, argumentiert der Ökonom Joel Waldfogel.
  • Wir wissen zu wenig, was andere möchten. Deshalb geben wir unter Umständen Geld für Dinge aus, die anderen keinen Nutzen bringen.
  • Verschenke man Bargeld, ergebe sich dieses Problem nicht, argumentiert Waldfogel.

Das vernünftigste Weihnachtsgeschenk wäre Bargeld. Das ist nicht einfach eine Behauptung, sondern das Ergebnis jahrelanger Forschung. Schon 1993 hat der US-Ökonomieprofessor Joel Waldfogel erstmals empirisch nachgewiesen, dass Weihnachtsgeschenke ökonomisch unsinnig sind.

Wir kennen die Wünsche anderer zu wenig

Das Problem mit Weihnachtsgeschenken sei, dass es schwierig ist, zu wissen, was andere gerne hätten oder mögen, argumentiert Waldfogel. Für uns selbst kaufen wir normalerweise nur Dinge, die für uns mindestens das wert sind, was sie kosten. Beim Geschenke kaufen ist es anders. Wir kaufen unter Umständen etwas, das der beschenkten Person gar nichts nützt.

Für Ökonomen sind dies falsch eingesetzte Mittel, in Form von Arbeit, Rohstoffen, Geld. Wer Ressourcen verschwendet, ist ärmer, als er sein müsste. Es kommt zu Wohlstandsverlusten.

«Verlust» von einem Fünftel

Joel Waldfogel hat diese berechnet. Seit Jahren befragt er Schenker und Beschenkte. Das Ergebnis: Geschenke sind für die Empfänger im Schnitt 20 Prozent weniger wert, als sie gekostet haben.

Einfacher wird es, wenn man Bargeld verschenkt, oder Gutscheine. Bargeld ist ökonomisch das sinnvollste Geschenk, weil sich damit jedermann kaufen kann, was er oder sie wirklich braucht, sagt der Forscher.

US-Forscher Waldfogel gibt allerdings zu, dass in seinen Berechnungen etwas fehlt: Nämlich die Gefühle, die beim Schenken und beim Auspacken entstehen.

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