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Wie klimafreundlich sind Liegenschaften von Pensionskassen?
Aus 10 vor 10 vom 27.06.2023.
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Pensionskassen und Klima Liegenschaften von Pensionskassen verschleudern viel CO₂

Wie klimafreundlich sind Gebäude, die im Besitz grosser Pensionskassen sind? Eine SRF-Umfrage zeigt ihre CO₂-Bilanz.

Ein Viertel des Schweizer CO₂-Ausstosses stammt aus Gebäuden. Ein bedeutender Teil von ihnen ist in der Hand von Pensionskassen: Sie besitzen Liegenschaften im Wert von rund 285 Milliarden Franken. Die Pensionskassen haben also mit ihren Immobilien viel Einfluss auf dem Weg der Schweiz zu netto null CO₂ bis 2050.

Es sind Zahlen, die wir in dieser Form noch nie gesehen haben.
Autor: Donato Scognamiglio Immobilien-Experte Iazi

SRF wollte von grossen Pensionskassen wissen, wo sie mit ihren Liegenschaften in energietechnischer Hinsicht stehen. Donato Scognamiglio vom Immobilien-Beratungsunternehmen Iazi hat für SRF die Umfrage analysiert: «Es ist eine sehr spannende Umfrage. Es sind Zahlen, die wir in dieser Form noch nie gesehen haben.»

Die Ergebnisse der Umfrage machten deutlich, dass alle angefragten Pensionskassen bemüht seien, den CO₂-Ausstoss ihrer Immobilien zu senken: «Es sind nicht mehr nur Greta oder Jungs, die sich irgendwo ankleben – die Message ist bei den Immobilienportfolio-Managern angekommen.»

SRF-Umfrage Klima-Engagement Pensionskassen

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SRF wollte wissen, welchen Anteil aktuell die folgenden Heizsysteme an den Immobilien der Pensionskassen haben: Öl, Gas, Elektrisch, Holz, Wärmepumpe, Fernwärme und andere.

Weiter wurde nach dem aktuellen Energieverbrauch der Liegenschaften im Durchschnitt pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und Jahr gefragt (kWh/m² EBF/a). Daraus errechnete Donato Scognamiglio vom Immobilien-Beratungsunternehmen Iazi den CO₂-Verbrauch pro Quadratmeter Energiebezugsfläche.

Angeschrieben wurden Publica, BVK, Migros Pensionskasse, Axa, Asga, Caisse de Prévoyance de l'État de Genève, Pensionskasse SBB, PKCS und PKUBS. Mit Ausnahme der UBS haben alle Pensionskassen auf die Fragen geantwortet.

Trotz Engagement ist der Handlungsbedarf gross. Die Umfrage zeigt, dass der Anteil von Öl- und Gasheizungen nach wie vor hoch ist: Er liegt bei fast allen Pensionskassen über dem Schweizer Schnitt von 58 Prozent.

Donato Scognamiglio führt das darauf zurück, dass die Pensionskassen zum Teil viele Gebäude aus den 1960er- und 1970er-Jahren in ihrem Besitz haben.

Säulengrafik, die den aktuellen Anteil von Gas und Öl an den Heizsystemen von Pensionskassen zeigt.
Legende: SRF

Korrigendum

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In der Sendung «10vor10» vom 27. Juni 2023 haben wir über die CO₂-Bilanz der Liegenschaften von Pensionskassen berichtet. Im Beitrag wurde die obenstehende Grafik gezeigt, welche den Anteil Öl und Gas an Heizsystemen darstellt. Die Daten wurden im Rahmen einer Umfrage direkt bei den Pensionskassen erhoben. Dabei hat die Axa-Pensionskasse versehentlich falsche Daten hinsichtlich ihres Anteils an Öl-Heizsystemen übermittelt. Der richtige Wert bei der Axa beträgt 16 Prozent und nicht, wie im Beitrag und einer früheren Version dieses Artikels gezeigt, 24 Prozent. Bei der obigen Grafik handelt es sich jetzt um die aktualisierte und korrekte Version.

Viele Gebäude mit Öl- oder Gasheizung und schlechter Dämmung: Das schlägt sich auch im CO₂-Verbrauch pro Quadratmeter Energiebezugsfläche nieder: Teilweise beträgt er bei den Immobilien der angefragten Pensionskassen 20 und mehr Kilogramm CO₂ pro Quadratmeter. «Ich hätte jetzt irgendwo mit 15 Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr gerechnet», sagt der Immobilien-Experte.

Säulengrafik, die CO2-Verbruach pro Quadratmeter Energiebezugsfläche der Pensionskassen-Immobilien zeigt.
Legende: SRF

Die Pensionskassen bewegen sich in einem Spannungsfeld: Sie müssen eine angemessene Rendite auf ihren Anlagen erzielen, um die Vorsorgegelder ihrer Versicherten zu verzinsen. Gleichzeitig sollten sie ihre Immobilien klimamässig auf den neusten Stand bringen.

Nachhaltigkeit kostet

Oliver Diethelm, Geschäftsführer der Pensionskasse Schaffhausen, zeigt anhand zweier Beispiele, was das bedeutet. Bei drei Liegenschaften in St. Gallen mit Baujahr 1961 hat sich die PKSH entschlossen, eine Totalsanierung durchzuführen.

Weisse Mehrfamilienhäuser
Legende: Energetisch sanierte Liegenschaften der PKSH in St. Gallen Die drei Liegenschaften der PKSH wurden 1961 gebaut und 1989 ein erstes Mal renoviert. Jetzt wurde die Ölheizung mit Wärmepumpen ersetzt, auf dem Dach ist Fotovoltaik und die Dämmung ist neu 18 cm statt 8 cm. SRF

Den 42 Mieterinnen und Mietern wurde gekündigt, weil die Grundrisse der Wohnungen verändert und der Innenausbau neu gemacht wurde. Anstelle einer Ölheizung liefert jetzt eine Wärmepumpe die Energie, die Gebäude wurden gedämmt, auf dem Dach ist jetzt eine Fotovoltaikanlage. Das hat seinen Preis: Von 11,4 Millionen Franken Investitionskosten entfallen 2 Millionen für Nachhaltigkeit

Zielrendite muss erreicht werden

In diesem Fall geht die Rechnung für die PKSH auf. «Wir haben unsere Zielrendite oder Mindestrendite von drei Prozent knapp erreichen können. Wir liegen aber tiefer als die über vier Prozent vorher. Wir sind jetzt bei 3.2 Prozent», sagt Geschäftsführer Oliver Diethelm.

Bei einer anderen Liegenschaft hat die PKSH die Erneuerung hingegen zurückgestellt, obwohl die Liegenschaft mit Baujahr 1981 sanierungsbedürftig wäre. «Wir sind dann auf so hohe Kosten gekommen, dass wir unsere Mindestrendite von drei Prozent unterschritten hätten», sagt Oliver Diethelm.

Rendite versus Klima: Die mehr als 1000 Pensionskassen haben einen grossen Einfluss auf die Schweizer Klimabilanz.

Beitrag Pensionskassen und Klima in 10vor10

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