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Phonak, BMC und Young Boys Unternehmer Andy Rihs ist tot

  • Nach langer Krankheit ist der Zürcher Unternehmer Andreas Rihs gestorben.
  • Aufs Engste mit Andreas («Andy») Rihs verbunden ist der 1947 gegründete Hörgerätehersteller Phonak – die heutige Sonova – mit Sitz in Stäfa (ZH).
  • Vor einem Jahr wurde bekannt, dass Rihs gesundheitliche Probleme hat und schwer erkrankt ist.

Der Zürcher Unternehmer und Sportmäzen Andy Rihs ist mit 75 Jahren verstorben. Rihs wurde am 2. November 1942 in Stuttgart geboren. Nach der Schule liess er sich zum Kaufmann ausbilden, dann verbrachte er zwei unbeschwerte Jahre in Paris.

Sein wirtschaftlicher Aufstieg begann 1966: Er übernahm die Phonak AG von seinem Vater Ernst. Er führte nach dessen Tod das Unternehmen zusammen mit Beda Diethelm und seinem Bruder Hans-Ueli Rihs als CEO und von 1992 bis 2011 als Verwaltungsratspräsident.

Rihs verdiente ein Vermögen mit den Hörgeräten, die «Bilanz» nahm ihn in die Liste der 100 reichsten Schweizer auf. Die Sonova galt unter seiner Führung als Vorzeige-Unternehmen, doch es gab auch Rückschläge. 2011 wurde Sonova von einem Skandal um unsaubere Börsengeschäfte erschüttert. Strafrechtlich blieb dieser folgenlos.

Rihs der Sportmäzen

Andy Rihs führte das Unternehmen lange Zeit als oberster Firmenchef und zugleich als Verwaltungsratspräsident. Seit 2007 befinden sich Phonak und andere Kernmarken unter dem Dach der Sonova Holding AG, die mehr als zwei Milliarden Franken Umsatz pro Jahr macht.

Andy Rihs war der Self-Made-Man zum Anfassen, so sahen ihn jedenfalls viele Porträt-Schreiber. Für den «Tages-Anzeiger» war er «der Milliardär, der mit jedem sofort per Du ist». Das lag auch an Rihs volksnahen Hobbys.

Und so überrascht nicht, dass er als Sportmäzen populär wurde. Als Velofan und leidenschaftlicher Velofahrer finanzierte er die Profi-Radsportteams Phonak und BMC. Zudem gehörte ihm auch die gleichnamige Velomarke BMC.

Die Liebe zu YB

Mit ihm feierte Rihs Erfolge, aber auch seine grösste Niederlage 2006, als Floyd Landis nach dem Sieg der Tour de France Doping gestand. «Das war ein ziemlicher Tiefpunkt auch emotionell», sagte Rihs damals dazu.

Über die Sport und Event Holding AG mit Sitz in Luzern war Rihs mit seinem Bruder auch zur Hälfte Besitzer des Berner Fussballclubs Young Boys.

Als Fans fieberten sie im Wankdorf mit, wie YB Jahr für Jahr einen Titel zu ergattern versuchte. Andy Rihs blieb dem Verein auch in schwierigen Zeiten treu. Zwar verhehlte er nicht, dass er offen wäre für einen Verkauf von Stadion und Klub - aber nicht an irgendjemanden, sondern am liebsten an solide Berner Unternehmer, die YB mit dem Herzen verbunden seien.

Wein und Rinder

Fündig wurde Rihs nicht, so blieb er Besitzer und lebte seine Begeisterung für YB mitunter auch in gelbschwarzen Ringelsocken aus.

Andere «Hobbys» pflegte der Vater zweier erwachsener Söhne von seinen Wohnsitzen in der Schweiz und in der Provence aus ebenso hingebungsvoll, so kümmerte er sich um sein Weingut in Neuseeland und eine Rinderfarm in den USA.

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