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Airlines haben Rekrutierungsprobleme
Aus HeuteMorgen vom 03.07.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 37 Sekunden.

Pilotenberuf ist out Fachkräftemangel über den Wolken

Das Wichtigste in Kürze

  • Fliegen ist günstig wie nie, der Verkehr am Himmel nimmt zu. Deswegen braucht es auch viele neue Piloten.
  • Allerdings haben viele Airlines Probleme mit der Rekrutierung. Auch, weil der Pilotenberuf an Attraktivität verloren hat.
  • Aufgrund des Personalmangels steigt der Druck auf die Airlines, attraktivere Arbeitsbedingungen für Piloten zu bieten.

Fliegen ist beliebt und Fliegen ist günstig. Die Airlines rechnen damit, dass in 20 Jahren fast doppelt so viele Menschen in ein Flugzeug steigen werden wie heute. Das wären dann knapp acht Milliarden Fluggäste pro Jahr.

Es wird also viele neue Maschinen und viele neue Piloten brauchen. Und genau hier liegt das Problem, denn Piloten sind schon heute Mangelware. Denn auch am Himmel herrscht Fachkräftemangel.

Dieser ist so ausgeprägt, dass die Fluggesellschaften Emirates und Qantas in den vergangenen Monaten einzelne Flüge wegen Engpässen im Dienstplanstreichen mussten . Auch die Lufthansa sucht händeringend nach Piloten, um ihr Streckennetz weiter auszubauen.

Edelweiss verhandelt neuen Gesamtarbeitsvertrag

Für Thomas Steffen vom Schweizer Pilotenverband ist der Fall klar. Damit mehr junge Leute den Pilotenberuf wählen, müsse dieser attraktiver gemacht werden: «Das Problem ist, dass es 18 Monate dauert, bis ein Pilot ausgebildet ist. Die Airlines haben zu spät damit begonnen, die Ausbildung wieder zu starten.» Zudem hätten immer weniger junge Leute Interesse am Pilotenberuf.

Zu den Firmen mit Problemen zählt auch die Schweizer Fluggesellschaft Edelweiss. Der Pilotenverband verhandelt mit dem Management der Lufthansa-Tochter derzeit einen neuen Gesamtarbeitsvertrag. Die aktuellen Arbeitsbedingungen – und dazu zählt auch der Lohn – bezeichnet der Verband als nicht mehr konkurrenzfähig.

Laut Steffen ist es im Interesse der Edelweiss, den Piloten attraktivere Arbeitsbedingungen anzubieten: «Damit die bisherigen Piloten die Airline nicht verlassen und sich neue Piloten für sie entscheiden.»

Piloten in starker Verhandlungsposition

Bei Edelweiss wollte sich mit Blick auf die laufenden Verhandlungen niemand äussern. Es ist aber kein Geheimnis, dass die Position der Piloten gestärkt wird, wenn sie so dringend gesucht sind – und gesucht bleiben.

Der Flugzeughersteller Boeing rechnet vor: In den nächsten 20 Jahren dürften weltweit mehr als 600’000 weitere Piloten benötigt werden, um das Wachstum im Luftverkehr bewältigen zu können.

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