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PostCom fordert Standards Kein Platz für Lohndumping-Sünder im Paketmarkt

  • PostCom will ab 2019 Minimalstandards für Unternehmen im Paketmarkt einführen.
  • Die Standards sollen für Unternehmen ohne Gesamtarbeitsvertrag gelten.
  • Damit liesse sich das Lohndumping vermindern.

Eine Frau lagert in einem Paketdienst Pakete um.
Legende: Immer mehr Pakete, immer schnellere Lieferfristen. Der Paketboom ist nicht für alle das Gelbe vom Ei. Reuters / Symbolbild

Von einem eigentlichen «Paketboom» spricht die Eidgenössische Postkommission PostCom. Für fast eine Milliarde Franken haben die Post und ihre zahlreichen privaten Konkurrenten im letzten Jahr Pakete transportiert. Das entspricht einer Zunahme von über fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Lange Arbeitszeiten, tiefe Löhne für Kuriere

Dieser rasante Wandel des Postmarkts erfordere Leitplanken, schreibt die PostCom in ihrem Jahresbericht. Die Kehrseite dieses Booms und der immer kürzeren Lieferfristen zeige sich im Druck auf die Arbeitsbedingungen.

Die «NZZ am Sonntag» berichtete von privaten Paketanbietern, bei denen Kuriere Arbeitszeiten von über 70 Stunden pro Woche aufweisen würden.

Um Mitarbeiter im freien Paketmarkt vor überrissenen Forderungen und mickriger Entlöhnung zu schützen, komme solchen Mindeststandards grosse Bedeutung zu, schreibt der PostCom-Präsident Hans Hollenstein im Vorwort.

172 Unternehmen wollen Stück vom Kuchen

Hollenstein ist überzeugt, dass sich mit solchen Standards nicht nur Lohndumping verhindern lässt. Gleichzeitig würde dadurch neuen Wettbewerbern der Markteintritt erst ermöglicht, schreibt die PostCom.

Im Mai 2018 waren bei der Aufsichtsbehörde 172 Unternehmen registriert – sieben mehr als im Vorjahr. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die Zuwachsraten im Online-Handel. Die PostCom hält weiter fest, dass auch Unternehmen mit neuen Logistik- und Liefermodellen meldepflichtig seien.

Wer ist die PostCom?

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Die PostCom ist eine unabhängige Behörde und dem Departement UVEK angegliedert. Sie beaufsichtigt den schweizerischen Postmarkt und sichert einen fairen Wettbewerb. Weiter beobachtet sie die Entwicklungen des Postmarktes und damit. Die Kommission setzt sich aus sieben durch den Bundesrat gewählten Mitgliedern zusammen und wird durch ein Fachsekretariat unterstützt.

So hat die Post-Kommission im letzten Jahr erstmals ein Unternehmen zur Meldung verpflichtet, das sogenanntes «Crowdshipping» durchführt. Dabei nehmen Private nebenbei gegen Entgelt auch noch ein Paket mit, wenn sie von A nach B reisen. Die Abwicklung läuft über eine Informatikplattform.

Für die PostCom sei das eine ganz neue Herausforderung, erklärt Hollenstein: «Das ist ein interessantes Geschäftsmodell, das auch viele Vorteile hat.» Aber auch hier bestünde die Gefahr, dass die Preise unterboten und die Arbeitsbedingungen nicht eingehalten würden. Deshalb brauche es Kontrollen.

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