- Für das zweite Quartal meldet die Credit Suisse einen Reingewinn von fast 1.2 Milliarden Franken, das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Die Bank will sich neue Strukturen geben und strebt bis 2022 Kosteneinsparungen von rund 400 Millionen Franken an.
- Zudem will das Finanzinstitut die Dividende künftig nachhaltig um mindestens 5 Prozent pro Jahr erhöhen.
Die Schweizer Grossbank Credit Suisse hat im zweiten Quartal die Markterwartungen deutlich übertroffen. Der Reingewinn sei von April bis Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 24 Prozent auf 1.16 Milliarden Franken gestiegen, wie die Bank heute Donnerstag mitteilte.
Auf Vorsteuerebene lag der Gewinn bei 1.55 Milliarden Franken – ein Anstieg um 19 Prozent. Die Erträge kletterten 11 Prozent nach oben, auf 6.19 Milliarden Franken.
«Wir haben in einem anhaltend volatilen Marktumfeld ein starkes Ergebnis erzielt», sagte der seit Februar amtierende Konzernchef Thomas Gottstein.
Auswirkungen der Coronakrise noch unklar
Doch auch im zweiten Quartal musste die CS Rückstellungen für Kreditrisiken vornehmen. Diese sind mit 296 Millionen Franken im Vergleich zum ersten Quartal, in welchem die Bank 568 Millionen Franken zurücklegte, aber deutlich niedriger.
Angesichts der anhaltenden Marktvolatilität hiess es seitens der Bank, die wirtschaftlichen Auswirkungen seien bezüglich Coronakrise nach wie vor schwierig zu beurteilen. Grundsätzlich sei die CS aber gut aufgestellt und könne finanziell widerstandsfähig agieren.
Neue Initiativen sollen Wachstum sicherstellen
Gestärkt werden soll das Thema Nachhaltigkeit mit der Schaffung einer neuen Funktion «Sustainability, Research & Investment Solutions», wie die CS am Donnerstag mitteilte.
Zudem will die Bank die verschiedenen Einheiten des Investmentbanking wieder zu einer einzigen «globalen Investmentbank» zusammenführen, nachdem der frühere CEO Tidjiane Thiam die Investmentbanking-Aktivitäten auf mehrere Bereiche verteilt hatte.
Stellenabbau geplant
Netto werde der Stellenabbau aber «sehr begrenzt» sein, sagte der neue Konzernchef Thomas Gottstein am Donnerstag in einem Interview mit Bloomberg TV.
Ab 2022 will das Finanzinstitut so jährliche Kosteneinsparungen von rund 400 Millionen Franken generieren. Diese könnten ganzheitlich in Wachstumsinitiativen reinvestiert werden, wenn entsprechende Marktbedingungen gegeben seien.
Die CS-Aktie kletterte nach Veröffentlichung der zweiten Quartalszahlen vorbörslich um 3.4 Prozent nach oben.