Mit 85 von 100 Punkten steht die Schweiz im internationalen Korruptions-Ranking von Transparency International gut da. Trotz gleichbleibender Punktzahl rutschte sie aber vom Podest und belegt jetzt zusammen mit Schweden und Singapur Rang vier.
Behörden auf den Prüfstand
Der Index lotet die Korruptionswahrnehmung für den öffentlichen Sektor aus. Massgeblich ist also die Wahrnehmung, nicht die konkreten Fälle. Am wenigsten Korruption trauen die befragten Länderexperten den Behörden in Dänemark und Neuseeland mit je 87 Punkten zu, gefolgt von Finnland mit 86 Punkten. Aber auch diese Länder sind damit noch weit entfernt von einer 100-prozentigen Integrität.
22 Länder haben sich seit 2012 verbessert, 21 haben sich verschlechtert. Gleich vier der G7-Nationen haben seit letztem Jahr Punkte verloren: Frankreich und die USA, die gemeinsam auf Platz 24 liegen, sowie Kanada und Grossbritannien.
Schweiz: Treten an Ort
Die Schweiz trete trotz gutem Resultat auf der Stelle, bedauert Transparency International im neuesten Index. So gebe es noch erhebliche Defizite bei der Transparenz in der Politikfinanzierung, beim Schutz von Whistleblowern und der Geldwäschereibekämpfung. Genannt werden zugleich die Bestechung in Privatwirtschaft und Sport. Dies sind aber Bereiche, die vom Corruption Perceptions Index (CPI) gar nicht erfasst werden.
«Chance» für Fortschritte
«Die Politik hat 2020 die Chance, mit der Whistleblowing-Vorlage, der Revision des Geldwäschereigesetzes und der eidgenössischen Transparenzinitiative einige dieser gewichtigen Mängel anzugehen und konkrete Verbesserungen zu erzielen», sagt Martin Hilti, Geschäftsführer von Transparency International Schweiz.