- Der Schweizer Lebensmittelmulti bezahlt 7,15 Milliarden US-Dollar für die Starbucks-Retail-Sparte.
- Vom Übereinkommen ausgeschlossen sind Kaffees in Starbucks-Filialen und Fertiggetränke.
- Die Übernahme soll Ende 2018 abgeschlossen sein.
Auch Starbucks ist in Zukunft ein bisschen Nestlé. Mit 7,15 Milliarden Dollar erkauft sich Nestlé das Recht auf die weltweite Vermarktung sämtlicher Konsum- und Gastronomieprodukte. Nicht Teil der Allianz sind Fertiggetränke und die Produkte in Starbucks-Cafés. Die 28'000 Starbucks-Kaffeehäuser sollen weiter in der Regie des US-Unternehmens betrieben werden.
Starbucks erzielt mit dem Geschäft einen Jahresumsatz von zwei Milliarden Dollar. Ab 2019 soll sich der Zukauf steigernd auf Umsatz und Gewinn von Nestlé auswirken.
Der Schweizer Lebensmittelkonzern verspricht sich von dem Zukauf eine Stärkung seines Geschäfts in Nordamerika. Beide Unternehmen wollen zudem bei der Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte zusammenarbeiten. «Das ist ein bedeutender Schritt für unser Kaffeegeschäft. Es ist die grösste der schnell wachsenden Produktkategorien von Nestlé», sagte Vorstandschef Mark Schneider laut Mitteilung.
In den USA ist schon Starbucks Spezial-Kaffee
Tatsächlich muss Nestlé wachsen, denn die Wachstumsraten des Konzerns sind in letzter Zeit nicht mehr berauschend. Dazu Martin Stucki, SRF-Wirtschaftsredaktor: «Was liegt da näher, als in das Gebiet zu investieren, das im Lebensmittel-Bereich noch am stärksten wächst? In Asien, Europa, und den USA wird immer mehr Kaffee getrunken.»
«Aber es wird eben nicht mehr Massenware nachgefragt», führt Stucki aus. «In Europa etwa wird nach ganz speziellem Kaffee aus kleinen Röstereien nachgefragt. Und in Amerika, wo der normale Pulverkaffee fürchterlich ist, da gilt eben schon Starbucks als Spezialität»
500 Mitarbeitende mit neuem Arbeitgeber
Nestlé übernimmt mit der Transaktion rund 500 Mitarbeitende von Starbucks, «um das Geschäft und das globale Wachstum voranzutreiben», wie es im Communiqué heisst.
Der Geschäftsbetrieb erfolgt derweil unverändert in Seattle. Die Vereinbarung unterliegt gemäss Mitteilung den üblichen regulatorischen Genehmigungen und soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein.
Bereits zuvor haben entsprechende Gerüchte die Runde gemacht, was den Aktienkurs von Nestlé angeschoben hat. Die US-Kette hatte im November bereits ihre Teemarke Tazo für 384 Millionen Dollar an Nestlés Rivalen Unilever veräussert.
Die Anleger reagierten verhalten positiv auf die Bekanntgabe der Teil-Übernahme. Die Nestlé-Aktie legte bis Börsenschluss um 1,6 Prozent zu.