- Die kleinen Schweizer Airlines kommen kaum auf einen grünen Zweig.
- Mit der Berner Skywork und der Luganeser Darwin stecken derzeit gleich zwei von ihnen in Nöten.
- Zu gross scheint die Konkurrenz, die von den grossen Flughäfen aus Destinationen in alle Herren Länder anbietet.
Seit der Jahrtausendwende hat ein Dutzend Fluggesellschaften in Bern ihr Glück versucht. Einige gaben bereits nach wenigen Monaten wieder auf, andere nach einigen Jahren. Gemeinsam ist allen Fluggesellschaften, dass ihnen über kurz oder lang das Geld ausgegangen ist.
Ein wesentlicher Grund für das Scheitern ist meist das zu kleine Einzugsgebiet solcher Fluggesellschaften, wie Stefan Eiselin feststellt. Der Chefredaktor der Fachpublikation für Aviatik «Aerotelegraph» sagt: «Es ist einfach schwierig, die Leute in den kleinen Einzugsgebieten zu bedienen.»
Die grossen Flughäfen schnappen Passagiere weg
Für die kleinen Regional-Fluggesellschaften kommt erschwerend hinzu, dass sie zwischen den grossen Drehscheiben Genf, Basel, Zürich und Mailand eingeklemmt sind. So biete Easyjet in Basel sehr viele Destinationen sehr günstig an und Swiss bediene von Zürich aus Destinationen auf der ganzen Welt an.
Da bleiben für die Kleinen nur ganz wenige Strecken: «Sie müssen sich einige, wenige, ganz lukrative Destinationen aussuchen», sagt Eiselin. Doch von diesen gebe es nicht sehr viele.
Im Sommer läuft es gut
Skywork Airlines ab Bern und Darwin ab Lugano haben zwar solch lukrative Strecken. Allerdings rentieren sie sich nur während der Sommersaison. Und selbst dann seien sie nicht so profitabel wie sie sein sollten, sagte Klaus Platzer, Eigentümer von Darwin, gegenüber dem Tessiner Radio.
Und jetzt akzentuiert sich das Problem nochmals: Platzer rechnet während der Wintermonate mit noch weniger Passagieren.
Gleiches gilt auch für Skywork in Bern. Sie fliegt einige europäische Grossstädte an und auch viele Feriendestinationen im Mittelmeerraum. Letztere aber nur im Sommer.
Das Flugbusiness ist sehr brutal.
Mit wenigen profitablen Strecken die schwachen Monate zu überbrücken, sei ohne Geldgeber jedoch praktisch nicht möglich, sagt der Aviatikjournalist Stefan Eiselin. «Das Geld in der Luftfahrt ist wegen der hohen Fix- und Betriebskosten sehr schnell weg. Das Business ist sehr brutal.»
Vorerst fliegen Skywork und Darwin weiterhin – wenn auch die Luft dünn geworden ist. Aber selbst wenn ihnen das Geld ausgehen sollte, dürften neue Geldgeber auftauchen und ihr Glück in Bern und Lugano versuchen. So, wie das bereits in der Vergangenheit jeweils der Fall war.