- Die Firmenpleiten in der Schweiz sind 2024 um 15 Prozent auf 11'506 gewachsen – ein neuer Höchststand.
- Die Baubranche ist dabei besonders betroffen, aber auch Handel und Gastgewerbe legten zu.
- Gleichzeitig sind knapp 53'000 neue Firmen gegründet worden, was einem Plus von über 2 Prozent entspricht.
Im Jahr 2024 verzeichnete die Schweiz eine Rekordzahl an Firmenpleiten. Mit 11'506 Konkurspublikationen stiegen die Fälle laut dem Gläubigerverband Creditreform um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders dramatisch fiel der Anstieg bei reinen Insolvenzen aus, die sich um 18 Prozent erhöhten. Auch Konkurse wegen organisatorischer Mängel nahmen um 6.6 Prozent zu.
Regional betrachtet, stiegen die Konkurszahlen in Nidwalden, Appenzell Innerrhoden und Graubünden prozentual stark – bedingt durch die generell tiefe Basis. In wirtschaftsstarken Kantonen wie Genf, Zug und Waadt blieben die Werte auf hohem Niveau stabil.
Branchenübergreifend entfielen die meisten Pleiten auf den Bau (20 Prozent), es folgen Handel und Dienstleistungen für Unternehmen (je 18 Prozent). Das Gastgewerbe verzeichnete 11 Prozent aller Konkurse.
Bau, Handel und Gastgewerbe sind die Verliererbranchen
Trotz der düsteren Konkurszahlen gibt es positive Signale: 2024 wurden knapp 53'000 neue Firmen ins Handelsregister eingetragen, ein Anstieg um über 2 Prozent. Mehr als 70 Prozent der Gründungen stammen aus dem Dienstleistungssektor, während Bau und verarbeitendes Gewerbe zusammen 17 Prozent ausmachen. Doch die steigenden Handelsregister-Löschungen (+6.1 Prozent) sorgten netto für ein Minus von 2.5 Prozent bei den Unternehmensbewegungen.
Die Experten von Creditreform prognostizieren für 2025 erneut einen Anstieg der Konkurszahlen. Hauptgrund sei eine Gesetzesänderung: Steuern und andere öffentlich-rechtliche Abgaben werden nun per Konkursbetreibung eingefordert.
Auch die Zahl der Privatkonkurse legte um 6.2 Prozent auf 8779 zu – ein weiterer Belastungsfaktor für die Schweizer Wirtschaft.