Der Einfluss der Frauen in der Schweizer Wirtschaft nimmt stetig zu, jedenfalls in den Verwaltungsräten hiesiger Unternehmen. Waren 2013 in den Verwaltungsräten der 100 grössten Schweizer Firmen erst gut neun Prozent Frauen, ist ihr Anteil bis heute auf über 23 Prozent gestiegen. Das ist ein stetiger Trend in Richtung Zielwert von 30 Prozent.
Der Anstieg zeigt, dass es für Verwaltungsratsmandate genügend qualifizierte Frauen gibt.
Kein Mangel an qualifizierten Frauen
Erhoben hat die Zahlen das Beratungsunternehmen Swipra. Man merke, dass der Frauen-Anteil in den Top-Kadern zusehends ein wichtiges Thema der guten Unternehmensführung werde, sagt Geschäftsleiterin Beatrice Heller. «Zudem zeigt der Anstieg, dass es für Verwaltungsratsmandate genügend qualifizierte Frauen gibt.»
Politik handelt nach Frauenstreik
Gestern hat sich das Parlament deutlich für Richtwerte zum Anteil der Frauen im Management und in den Verwaltungsräten ausgesprochen. Letztere sollen auf einen Frauen-Anteil von 30 Prozent kommen. Auf Ebene Top-Management will das Parlament 20 Prozent Frauen.
Die Richtwerte gelten für börsenkotierte Unternehmen. Erreichen die Firmen die Richtwerte nicht, müssen sie sich erklären und geeignete Gegenmassnahmen ergreifen. Sanktionen drohen ihnen aber keine.
Baustelle Top-Management
Während die Unternehmen bei Verwaltungsräten auf Kurs sind, hapert es beim Top-Management. Dort sind die Frauen mit einem Anteil von rund neun Prozent noch deutlich untervertreten. Die Politik fordert 20 Prozent. Gut möglich, dass mit steigendem Frauen-Anteil in Verwaltungsräten auch der Anteil in den Chefetagen steigt. Denn die Besetzung des Top-Managements liegt in den Händen der Verwaltungsräte und Verwaltungsrätinnen.