Der einstige Schlüsselhersteller Kaba ist von einer mittelständischen Firma zu einem börsenkotierten Unternehmen gewachsen. Seit der Fusion mit der Deutschen Dorma im Jahr 2015 gehört das Unternehmen Dormakaba zu den drei grössten Schlüsselkonzernen der Welt. Doch nun muss der Betrieb sparen und baut Stellen ab.
Um mittelfristige Ziele zu erreichen, führt Dormakaba ein Spar- und Umbauprogramm durch. Dadurch sollen 170 Millionen Franken pro Jahr eingespart werden. Vom Massnahmenpaket sind laut Dormakaba bis zu 1800 Stellen betroffen, wobei 800 Vollzeitstellen wegfallen. Die Firma zählt momentan eine Belegschaft von 16'000 Personen.
Stellenabbau in der Schweiz noch unklar
Wie viele der 900 Arbeitsplätze in der Schweiz betroffen sind, ist noch unklar. Detaillierte Pläne würden derzeit erarbeitet und mit den Arbeitnehmervertretern gemäss den gesetzlichen Bestimmungen erörtert, erklärt ein Sprecher von Dormakaba.
Der Zeitpunkt der Ankündigung der Massnahmen habe nichts mit der aktuellen Performance zu tun, so der Sprecher weiter. Im ersten Halbjahr seien die Wachstumsziele erreicht worden. «Das Transformationsprogramm ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung einer besseren Rentabilität und eines nachhaltigen Volumenwachstums.»
Den Kaba-Schlüssel kennt hierzulande wohl jede und jeder. Kaum jemand hat keinen Schlüssel am Schlüsselbund mit der Aufschrift Kaba.
Die Schlosserei und Kassenfabrik Zürich wurde 1862 von Franz Bauer gegründet. Das Unternehmen stellte lange Zeit Kassenschränke, also Tresore her. 1934 baute die Firma, die mittlerweile Bauer AG hiess, den ersten Wendeschlüssel.
Das Unternehmen wuchs stetig, baute neue Fabriken und übernahm konkurrierende Firmen. 1975 wurde das erste elektronische Safesystem lanciert und das Sortiment auf elektronische Zutrittskontrolle erweitert. 1995 wurde die Unternehmensgruppe zur Kaba Holding AG umgetauft.
Im Jahr 2015 fusionierte Kaba mit der Deutschen Dorma unter dem Namen Dormakaba. Das Unternehmen mit Sitz in Rümlang bediente von da an neben Europa auch den amerikanischen sowie den asiatischen Kontinent mit und On- sowie Offline-Schliesssystemen.
Herkömmlicher Schlüssel hat ausgedient
Bei Dormakaba macht der klassische Schlüssel mittlerweile weniger als zehn Prozent des Gesamtumsatzes aus. Die wichtigsten Umsatzträger sind heute elektronische Zutrittslösungen und Türschliesser. Die Firma möchte auch ihre Stellung in Cloud-basierten Zugangskontrollen und Zeiterfassung weiter festigen.
Die Digitalisierung macht also auch vor der Tür keinen Halt. So verliert der mechanische Schlüssel an Bedeutung und wird vielleicht schon bald digitalisiert.