Was ist der aktuelle Stand bei Skywork?
Max Ungricht: Alle Beteiligten arbeiten sehr hart an einer Lösung, und das nicht erst seit gestern. Im Betrieb gibt es viel Verständnis, die Stimmung ist insofern gut. Natürlich haben wir aber im Hinterkopf, was passieren könnte, wenn es letztendlich nicht klappt, in den nächsten zwei Wochen die Finanzierung sicherzustellen.
Weshalb ist es denn so schwierig, neue Geldgeber zu finden?
Es ist grundsätzlich schwierig, in der Luftfahrt Investoren zu finden, denn das Umfeld ist einfach zerstörerisch: Air Berlin ist weg, Monarch Air ist weg, Alitalia taumelt und viele andere auch. Da sind Investoren nicht sofort bereit, ihre Brieftaschen zu öffnen – es muss schon ein ganz gutes, konkretes Projekt vorliegen.
Warum häufen sich die schlechten Nachrichten aus der Luftfahrtbranche?
Die Luftfahrtbranche hat künstlich mit Fremdfinanzierung riesige Überkapazitäten geschaffen. In Air Berlin sind Hunderte von Millionen geflossen, das hat den Markt preislich zerstört. Diese Überkapazitäten, diese Preiswucherung, das muss jetzt zuerst ausgeglichen werden. Das wird eine Zeit dauern und wird auch die Passagiere treffen.
Es wird eine Konsolidierung geben?
Ja, die Konsolidierung findet ja bereits statt und sie wird sich preislich auswirken. Gerade in Zürich wird der Monopolist die Preise machen. Es ist aber schön, wenn kleinere Airlines jetzt auch endlich kostendeckende Preise festlegen können. Insofern tut das der Branche gut.
Haben kleine Airlines wie Skywork denn alleine gar keine Chance mehr? Müssen sie sich mit grösseren Airlines zusammentun?
Da gibt es verschiedene Meinungen. Skywork ging eine strategische Zusammenarbeit mit KLM ein. Das war die richtige Antwort für uns, aber das ist nicht die Antwort, die für jede Airline in gleichem Masse gilt.
Das Gespräch führte Mirjam Spreiter.