- Die Schweizerische Nationalbank hat ihren jüngsten Bericht zur Finanzstabilität veröffentlicht, in dem sie die Banken beurteilt.
- Demnach haben Schweizer Grossbanken im vergangenen Jahr zwar ihre Widerstandsfähigkeit gegen möglichen Krisen verbessert, müssten aber noch an den Verschuldungsquoten arbeiten.
- Auch bei den Plänen für eine mögliche Abwicklung im Krisenfall seien Verbesserungen notwendig.
Bis Ende 2019 müssten die Institute zeigen, dass glaubwürdige und
praktikable Notfallpläne bereit lägen. So fordert die SNB etwa, dass die Abhängigkeiten der verschiedenen Bereiche innerhalb der Grossbanken verringert würden.
Ungleichgewichte im Wohnimmobilienmarkt zugenommen
Die Ungleichgewichte im Schweizer Hypothekarmarkt sind nach Ansicht der Schweizerischen Nationalbank im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen. Diejenigen auf dem Wohnimmobilienmarkt haben allerdings zugenommen.
Die Risiken im Hypothekarkreditgeschäft hätten sich 2017 weiter erhöht – insbesondere im Segment der Wohnungsbau-Investitionen. Darüber hinaus besteht laut der SNB das Risiko einer Kurskorrektur.
Nervöse Märkte
Die Zinsen sind tief und das schon seit Jahren. Zudem fluten die Notenbanken die Märkte nach wie vor mit billigem Geld. «Diese Geldpolitik hat zwar die Wirtschaft aus der Krise geführt. Doch sie hat neue Risiken kreiert», erklärt SRF-Wirtschaftsredaktor Lorenzo Bonati.
Denn die Investoren haben das billige Geld der Notbenbanken vor allem in Aktien, Anleihen aber auch in Immobilien angelegt. Und das hat die Preise dieser Anlageklassen nach oben getrieben – so weit nach oben, dass die Schweizerische Nationalbank in ihrem heute veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht warnt: Die Märkte sind nervös.
Banken haben genug grosses Kapitalpolster
Wenn die Zinsen nun stärker als erwartet steigen, könnte das vor allem für die inlandorientierten Banken zum Problem werden - denn sie sind besonders stark im Hypothekargeschäft engagiert.
Aber - und das ist die gute Nachricht - die wichtigen Banken im Hypothekargeschäft haben Stand heute ein genug grosses Kapitalpolster. Auch bei einer Immobilienkrise würde ihr Polster nicht unter die regulatorischen Mindestanforderungen fallen, so die Nationalbank. Das Geld der Anleger würde also sicher bleiben.