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Wackelkontakt bei Stromabkommen zwischen Schweiz und EU
Aus Rendez-vous vom 24.04.2018. Bild: Keystone
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Sorgen bei Swissgrid Stromverteilerin sehnt sich nach EU-Anschluss

Swissgrid leidet zusehends unter dem verwehrten Zugang zum europäischen Markt. Aber auch im heimischen Ausbau harzt es.

  • Der Gewinn der Schweizer Stromnetzbetreiberin Swissgrid ist 2017 um einen Drittel auf 65,3 Millionen Franken gesunken.
  • Neben technischen Problemen mangels Anschluss ans europäische Netz beklagt das Unternehmen den stockenden Ausbau des Netzes wegen Einsprachen.
  • Ohne Stromabkommen mit der EU leidet laut Swissgrid die Effizienz, was sich letztlich negativ auf die Verbraucher auswirke.

Seit nun mehr elf Jahren verhandelt Bern mit der EU über ein Abkommen, das der Schweiz den vollen Zutritt zum europäischen Strommarkt garantieren soll. Doch die Diskussionen um ein institutionelles Rahmenabkommen mit der EU haben bis jetzt ein Strommarkt-Abkommen verhindert.

Zum Leidwesen von Swissgrid, wie die Stromverteilerin an der Bilanzmedienkonferenz erneut betonte. Ihr Argument: Rund um die Schweiz herum sind die Strommärkte mittlerweile gekoppelt und handeln Strom in Sekundenschnelle und in grösseren Volumen als früher. Davon ist die Schweiz physisch betroffen, denn es fliesst viel Strom durch die Schweiz, der gar nicht über die Schweiz gehandelt wird. Die Folgen sind ungeplante Lastflüsse, die das Schweizer Netz jeweils unerwartet belasten. Darauf muss die Schweiz reagieren, ohne vom gekoppelten Strommarkt profitieren zu können.

Was tun geht die Stromflut?

Damit das Schweizer Stromnetz nicht mit zuviel Strom quasi geflutet wird, könnten die Stromflüsse an der Grenze mit so genannten Reglern reduziert werden – ein grosser Aufwand bei total 41 grenzüberschreitenden Leitungen. Damit würden aber auch Schweizer Stromproduzenten leiden, die bekanntlich gerne nach Italien exportieren. Sie müssten für den Ausfall entschädigt werden.

Das wirkt sich letztlich nachteilig auf die Kosten der Endkunden aus.
Autor: Swissgrid

Entschädigungen werden aber wohl auf jeden Fall fällig, weil die Swissgrid bei Überlast künftig vermehrt in die Produktion eingreifen beziehungsweise von den Kraftwerksbetreibern die Drosselung der Produktion verlangen muss. Dafür müsste Swissgrid die Betreiber entschädigen. Zahlen würden das die Stromkunden. Swissgrid hält wörtlich fest: «Das wirkt sich letztlich nachteilig auf die Kosten der Endkunden aus.»

Flut von Einsprachen verzögert Um- und Ausbau

Laut Swissgrid kommt auch der Um- und Ausbau des Übertragungsnetzes weiterhin nicht rasch genug voran. Die wichtigen Leitungsprojekte Bickigen-Chippis und Bassecourt-Mühleberg seien aufgrund der zahlreichen Einsprachen noch immer im Plangenehmigungsverfahren. Bei jedem Projekt gibt es hunderte von Einsprachen.

Die wichtige Walliser Leitung zwischen Chamoson und Chippis etwa hat jüngst nach 32 Jahren grünes Licht vom Bundesgericht erhalten. Das soll zwar mit der im Dezember vom Parlament verabschiedeten neuen Strategie Stromnetze einfacher werden.

Swissgrid.
Legende: Blick auf das Swissgrid-Netz in der Schweiz. Keystone

Schnell genug geht es laut Swissgrid aber trotzdem nach wie vor nicht. Denn das Netz muss auch ausgebaut werden, um die immer mehr von Sonne und Wind bestimmten und unregelmässiger gewordenen Stromflüsse bewältigen zu können.

Wenn der Stromnetzausbau hapert, hapere auch die Umsetzung der Energiestrategie 2050, betont Swissgrid. Sie möchte pro Jahr 200 Millionen Franken investieren. Projekte hätte es genug. Doch die Frage ist, ob sie überhaupt bauen kann.

Swissgrid: Ein Drittel weniger Reingewinn

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Der Betriebsgewinn fiel letztes Jahr mit 125 Millionen Franken um 21 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Grund für den Rückgang sei die Reduktion des vom Bund festgelegten Kapitalkosten-Zinssatzes (WACC) von 4,7 Prozent im Vorjahr auf 3,83 Prozent im letzten Jahr. Der Reingewinn sank um 29 Prozent auf 65,3 Millionen Franken. Im laufenden Jahr dürfte das Unternehmensergebnis aufgrund des unveränderten Kapitalkostenzinssatzes stabil bleiben.

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