- SRF hat bei einer Personalveranstaltung Sparmassnahmen vorgestellt. Sie beinhalten auch die Kürzung von 70 Vollzeitstellen.
- Das Sparprogramm steht im Zusammenhang mit dem «Transformationsprojekt SRF 4.0», welches bereits Mitte März vorgestellt wurde.
- Der Stellenabbau geschehe vorbehältlich der Resultate aus dem anstehenden Konsultationsverfahren.
Im März hiess es, die Kürzungen sollten über natürliche Fluktuationen sowie Pensionierungen erfolgen. Seither läuft bei SRF das strategische Unternehmensprojekt «SRF 4.0», in dem die weitere mittel- und langfristige Transformation erarbeitet wird. Kurzfristig hat das Projekt zum Ziel, Stellen abzubauen, um ab 2025 weiterhin ein ausgeglichenes Budget sicherstellen zu können.
Der Schritt steht laut einer Mitteilung in keinem Zusammenhang mit den überregionalen Sparmassnahmen innerhalb der SRG, die aufgrund der politischen Prozesse notwendig würden. Auslöser seien vielmehr die weiter rückläufigen kommerziellen Einnahmen und die Teuerung.
Doppelspurigkeiten sollen aufgelöst werden
Einsparungen vorgesehen sind demnach innerhalb der beiden Chefredaktionen Audio/Digital sowie Video. Das Ziel der Anpassungen sei die Nutzung von Synergien zwischen Audio, Video und Digital. Dies sei beispielsweise über eine gemeinsame Planung von Grossereignissen möglich, heisst es weiter. Geplant sei weiter auch eine leichte Reduktion von Führungs- und Assistenzstellen.
Nach der Aufteilung von Produktion und Technologie in zwei eigenständige Abteilungen strebt SRF ausserdem in beiden Organisationseinheiten Effizienzgewinne in den Prozessen an, wie es weiter heisst. Damit komme es folglich zu einer Reduktion von einzelnen Stellen – auch auf Leitungsebene.
Weitere Einsparungen innerhalb der Abteilung Produktion könnten derweil durch eine Reduktion von Aufträgen für Dritte und eine effizientere Studioplanung realisiert werden. Ebenso sei die Verlagerung von weiteren Sendungen ins News- und Sportcenter (NSC) geplant.
Unternehmensweit würden zudem vereinzelte Stellen abgebaut, um Doppelspurigkeiten in der Organisation aufzulösen. Weiter werde auf einzelne Formate zu nutzungsschwachen Zeiten im Sommer, am Wochenende und ausserhalb der Primetime verzichtet. Schliesslich komme es auch in den Abteilungen Distribution, Sport und Unterhaltung zu einem Stellenabbau.
Auch beim Angebot für unter 35-Jährige komme es derweil zu Veränderungen: Um diese Altersgruppe noch gezielter zu erreichen, realisiere SRF künftig weniger Formate, statte die verbleibenden dafür mit mehr finanziellen und personellen Mitteln aus. Das Gesamtbudget bleibe dabei unverändert. So könnten die verbleibenden Angebote ausgebaut und weiterentwickelt werden, so die Mitteilung.
Stellenabbau geschieht unter Vorbehalt
Durch natürliche Fluktuation und ordentliche sowie frühzeitige Pensionierungen könne die Anzahl Entlassungen voraussichtlich reduziert werden, heisst es weiter. Für die betroffenen Mitarbeitenden komme der Sozialplan zum Einsatz.
Der Stellenabbau geschehe allerdings vorbehältlich der Resultate aus dem anstehenden Konsultationsverfahren, das eine Personaldelegation der Gewerkschaft SSM im August durchführen werde.