Mehr als eine Milliarde US-Dollar wird die Busse für die Credit Suisse mindestens sein. Da sind sich die Medien in den USA einig. Einige sprechen von 1,6 oder gar von drei Milliarden. Die Schweizer Bank hatte US-Kunden aktiv bei der Steuerhinterziehung geholfen.
Die Bank verhandelt mit dem US-Justizdepartement, dem «DOJ», hinter verschlossenen Türen. Wie hoch die Busse tatsächlich ausfallen wird, ist also noch völlig offen.
Für Rainer Skierka, Bankenanalyst bei J. Safra Sarasin, ist die Summe von drei Milliarden Dollar neu. Bisher sei die Rede von zwei Milliarden gewesen. «Es scheint ein Karussell nach oben zu sein.» Wie hoch die Busse wirklich sein könne, sei schwer einschätzbar, da sich der «DOJ» nicht in die Karten schauen lasse, so Skierka.
CS müsste noch mehr Geld auftreiben
Klar ist: Die Credit Suisse hat bisher rund 800 Millionen Franken für die Busse auf die Seite gelegt. Sollte dieser Betrag nicht ausreichen, müsste die Bank also noch mehr Geld auftreiben. Das könne sie aber stemmen, sagt Skierka. «Eine Busse von eins bis drei Milliarden würde die CS bezüglich der Profitabilität sicher empfindlich treffen. Aber bezüglich der Kapitalausstattung wäre das durchaus tragbar.»
Der Jahresgewinn der Bank würde also geschmälert oder ganz aufgezehrt. Aber ins Wanken käme die Bank kaum. Das Eigenkapitalpolster der Bank, das sogenannte «Sicherheitspolster», sei bei der CS rund 40 Milliarden dick, sagt Skierka.
Rückgang der Eigenkapitalquote
Auch für Andreas Brun, Bankenanalyst bei der ZKB, ist die Busse tragbar, da man sie in Verbindung mit eben diesem Kapitalpolster sehen müsse. Aber natürlich würde die Eigenkapitalquote bei einer höheren Busse weiter zurückgehen.
Zudem sei die Kapitalquote der CS seit dem dritten Quartal 2013 aufgrund der Rückstellungen für diese US-Busse und anderer Bussenzahlungen gefallen, so Brun. Schmerzen würde die Busse also schon, aber sie würde die Bank nicht gefährden.