- Der Solarzulieferer Meyer Burger lanciert ein weitreichendes Kosteneffizienzprogramm.
- Im Zuge der Anpassungen verlagert das Unternehmen Produktionsreihen von Thun nach China.
- In Thun bleiben die Headquarter-Funktionen, Forschung und Entwicklung.
- Von den geplanten Massnahmen sind bis zu 180 Stellen betroffen.
Die Unternehmensleitung des Solarindustrie-Zulieferers Meyer Burger hat mitgeteilt, dass sie ein «weitreichendes Kosteneffizienzprogramm» lanciert. Dieses soll die Produktepalette ausdünnen und die Produktionskosten optimieren. Mit dieser Optimierung meint das Unternehmen unter anderem die Auslagerung von Teilen der Produktion nach China.
Unsere Kostenstruktur ist deutlich zu hoch, um dem Wettbewerb in China standhalten zu können.
Der Grossteil der Kunden von Meyer Burger ist in China. Dort habe die Konkurrenz deutlich tiefere Kosten, sagt CEO Hans Brändle. Mit der Produktion in Thun seien die Kosten von Meyer Burger in China zu hoch.
Nicht der erste Abbau
Die Schliessung der Bereiche in Thun solle bis Ende 2018 abgeschlossen sein. 180 Stellen in der Produktion, der Produktionsplanung, der Logistik und im Einkauf seien über die nächsten 15 Monate betroffen, schreibt das Unternehmen. «Wir werden die Leute unterstützen», sagt Hans Brändle. Es bestehe ein Sozialplan, ein Jobcenter werde eingerichtet. «Wir sind leider geübt mit Abbaumassnahmen am Standort Thun.»
In Thun werden bislang Anlagen für die Wafer- und Modul-Prozesse sowie Applikationen für gebäudeintegrierte Photovoltaik hergestellt. Durch die Verlagerung nach China könnten flexiblere Kostenstrukturen, eine Reduktion der Lieferzeiten und -kosten und eine noch stärkere Kundennähe erreicht werden.
Für den Schweizer Markt eine neue Strategie
Im Bereich Module will das Unternehmen die verfügbaren Ressourcen auf die Weiterentwicklung der SmartWire Connection Technologie (SWCT) zu einem Industriestandard konzentrieren.
Und für den Bereich Solarsysteme werden strategische Alternativen geprüft. Dieser deckt mit seinen MegaSlate-Produkten speziell den Schweizer Markt mit gebäudeintegrierten PV-Applikationen ab.
Positiver Effekt für Aktionäre
In Thun fokussiert Meyer Burger die Aktivitäten von Global Sales und Marketing, Services, Forschung und Entwicklung sowie Headquarter-Funktionen. «Von unseren derzeit rund 320 Mitarbeitenden werden rund 150 in Thun bleiben», sagt Firmenchef Hans Brändle.