- Die Telekomunternehmen Sunrise und Salt spannen zusammen, um auch in ländlichen Regionen das schnelle Internet auszubauen.
- Mit dem auch weiteren Anbietern offenen Netz sollen 1.5 Millionen Haushalte erschlossen werden. Der Ausbau soll bereits im Herbst beginnen.
- In einer strategischen Partnerschaft wollen die Konkurrenten 3 Milliarden Franken in den Ausbau des Glasfasernetzes investieren.
Die beiden Konkurrenten wollen mit dem gemeinsam zu gründenden Unternehmen Swiss Open Fiber einen Gegenpart zum Branchenleader Swisscom bilden. Man treibe mit dem Projekt die Digitalisierung auch in nichtstädtischen Gebieten voran, heisst es in einer Mitteilung.
«In den meisten Städten ist die Glasfaser ausgebaut», so Sunrise-Konzernchef André Krause. Aber nicht alle Agglomerationen seien zu 100 Prozent angeschlossen. «Je weiter man in die ländlichen Gebiete kommt, desto weniger Verfügbarkeit der Glasfaser findet man.»
Glasfaser bis ins Haus auch Konkurrenten offen
In der Mitteilung ist von einer «offenen und für alle Anbieter zugänglichen Plattform» die Rede. Sunrise und Salt wollen die Hauptmieter der Plattform sein, sie stehe jedoch sämtlichen Wettbewerbern zur Verfügung. Swisscom hat in einer ersten Reaktion bereits angekündigt, «offen für Gespräche» zu sein.
«Beide Technologien, 5G und Glasfaser, haben einen essenziellen Mehrwert, den sie in den Markt bringen», so Pascal Grieder, Konzernchef von Salt. «Glasfaser versorgt Haushalte mit der bestmöglichen Qualität an Produkten, und 5G ist notwendig, um auch mobil eine sehr hohe Qualität zu halten. Das heisst: Das eine ohne das andere ist undenkbar.»
Konkret will Swiss Open Fiber etwa mit Swiss Fibre Net, dem Gemeinschaftsunternehmen von regionalen Energieversorgern, zusammenarbeiten. Dieses unterstütze die neue Firma im Rahmen einer strategischen Partnerschaft.
Zur Finanzierung seien Gespräche mit potenziellen Partnern und Banken aufgenommen worden. Verwaltungsratspräsident der neuen Firma soll Marc Furrer werden, der ehemalige Präsident der Eidgenössischen Kommunikationskommission Comcom.