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Weltweiter Bauboom führt zu Sand-Mangel
Aus Rendez-vous vom 07.05.2019. Bild: Colourbox
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Strengere Regeln gefordert Der Sand geht aus

Weltweit ist Sand der Rohstoff für viele Hoch- wie auch Tiefbauten. Doch er wird zu viel verbraucht.

Nicht nur in der Schweiz wird fleissig gebaut, auch weltweit entstehen ständig neue Städte, Strassen, Flughäfen oder künstliche Inseln. Für all das wird Sand gebraucht, denn der Rohstoff ist Hauptbestandteil in Beton, Asphalt und Glas.

Weil der Bauboom gigantisch ist, wird auch gigantisch viel Sand verbraucht. Bis zu 50 Milliarden Tonnen sind es weltweit in nur einem einzigen Jahr, schätzten die Experten der UNO-Umweltbehörde. Jedes Jahr steigt der Verbrauch um weitere 5.5 Prozent.

Singapur hat sich um ein Viertel vergrössert

Ein Beispiel ist Singapur: Der ehrgeizige Stadtstaat hat seine Landfläche in den letzten 60 Jahren um ein Viertel vergrössert und will weiter wachsen. Treibstoff des Baubooms ist Sand.

Den Sand hat das Land selbst nicht. Das hat Singapur zum grössten Sandimporteur der Welt gemacht. Das Problem ist nur, dass der Rohstoff endlich ist.

Wüstensand eignet sich nicht

Zwar gibt es in Wüsten mehr als genug der feinen Körner, doch Wüstensand ist zu rund, zu wenig griffig und daher für den Bau unbrauchbar. Es bleibt nur der Sand, den Flüsse und Küsten zu bieten haben, doch der wird langsam knapp. Die Natur kommt mit der Produktion nicht mehr nach.

Die Folgen des Abbaus können dramatisch sein. In Marokko beispielsweise haben Schmuggler nach Angaben der UNO-Umweltbehörde den Sand an einem Küstenstreifen schon so weit abgetragen, dass nur noch Steine übriggeblieben sind. Für den Tourismus ist die Region somit verloren. Der Abbau von Dünen an Meeresküsten führt auch zu mehr Überschwemmungen.

Sandabbau nur schwach reguliert

Und am Fluss Mekong trägt der Sandabbau in Laos, Thailand oder Kambodscha schon jetzt dazu bei, dass das riesige Flussdelta in Vietnam abgetragen wird. Dadurch geht fruchtbares Land für den Reisanbau verloren, der Millionen von Menschen ernährt.

Doch weil der Rohstoff Sand begehrt und die Regulierung vielerorts schwach ist, geht der Raubbau weiter. Die UNO wirbt nun für internationale Regeln, die den Abbau begrenzen. Sie appelliert an Bauunternehmen, nach Ersatzstoffen zu suchen, Asche etwa oder Sägemehl. Denn sonst sei der ganze Fortschritt buchstäblich auf Sand gebaut.

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