- Die Credit Suisse hat den Gewinn im dritten Quartal auf 881 Millionen Franken mehr als verdoppelt.
- Analysten waren zwar von einem starken Anstieg ausgegangen, die Grossbank übertraf mit ihrem Ergebnis die Prognosen aber noch.
Der Reingewinn stieg auf 881 Millionen Franken nach 424 Millionen Franken im Vorjahr. Vor Steuern waren es 1,14 Milliarden Franken nach 1,30 Milliarden, wie die Bank am Mittwoch mitteilte.
Die Erträge erreichten 5,33 Milliarden nach 4,89 Milliarden im Vorjahr und 5,58 Milliarden im Vorquartal. Bei einem Geschäftsaufwand von 4,11 Milliarden ergibt sich ein Verhältnis aus Kosten und Erträgen (Cost-/Income-Ratio) von rund 77 Prozent.
Prognosen auf allen Ebenen übertroffen
Mit den Zahlen wurden die Prognosen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. Gemäss AWP-Konsens wurde mit einem Gesamtertrag von 5,20 Milliarden gerechnet sowie mit einem Vorsteuergewinn von 1,13 Milliarden und einem Konzerngewinn von 776 Millionen.
Der Bank flossen in der Periode von Juli bis September Nettoneugelder in Höhe von 12,8 Milliarden Franken zu. Die verwalteten Vermögen stiegen damit per Ende September auf 1'482 Milliarden – nach 1'460 Milliarden Ende Juni.
Üblicher saisonaler Rückgang in Q4
Mit Blick nach vorne rechnet die CS für das Schlussquartal mit dem üblichen saisonalen Rückgang, der auf die Feiertage in zahlreichen Regionen weltweit zurückzuführen sei. Zudem geht das Management davon aus, dass die Herausforderungen angesichts der weiterhin schwierigen geopolitischen Lage, insbesondere im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China sowie dem Brexit, anhalten würden.
Dies wiederum dürfte zu mehr Zurückhaltung bezüglich Investitionsausgaben und Anlagetätigkeit führen, vor allem auch mit Blick auf die kommenden Jahre 2020 und 2021.
Hohe Gewinne trotz «Fall Khan»
Keinen Einfluss auf die Zahlen hatte der sogenannte «Fall Khan». Im Zentrum der Affäre steht Iqbal Khan. Er leitete bis Anfang Juli die internationale Vermögensverwaltung der Credit Suisse (CS) und war Mitglied der Geschäftsleitung.
Im August wurde bekannt, dass er im Oktober zur UBS wechselt und dort Co-Chef der Vermögensverwaltung wird. Später wurde bekannt, dass die CS Khan beschatten liess. Laut Medienberichten offenbar aus Angst, er könnte wichtige Mitarbeitende abwerben. Neben Khan stand zunehmend auch das Verhalten von Urs Rohner, dem Verwaltungsratspräsidenten, und Tidjane Thiam, dem Konzernchef der Credit Suisse, im Fokus.