- Der Energiekonzern Axpo hat die Talsohle wahrscheinlich durchschritten.
- Nach Jahren mit teils milliardenschweren Verlusten präsentiert Axpo heute wohl wieder schwarze Zahlen.
- Einen Klotz am Bein hat die Axpo aber nach wie vor: Das AKW Beznau.
- Der Block 1 des Kernkraftwerks steht seit März 2015 still und verursacht jeden Tag enorme Kosten.
Heruntergefahren wurde das AKW Beznau I, weil im Reaktor-Druckbehälter Unregelmässigkeiten entdeckt worden waren. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) ordnete die Abschaltung des Reaktors an.
Seither werden diese sogenannten «Einschlüsse» im Stahlkessel, der den Reaktorkern mit den Brennelementen umfasst und der auf keinen Fall bersten darf, untersucht. Die Axpo, die Betreiberin von Beznau, hat verschiedensten Untersuchungen, Berechnungen und Simulationen durchgeführt.
Das Resultat: Die Einschlüsse stammen aus der Bauzeit der 1960er-Jahre und sind gemäss Angaben des Konzerns harmlos. Für das Ensi, das die Angelegenheit mit Hilfe von internationalen Experten prüft, ist dies bisher nicht so klar.
Axpo: Schmerzgrenze ist nicht erreicht
Unterdessen verliert der Energiekonzern durch die Abschaltung jeden Tag hunderttausende Franken. Bisher sollen über 300 Millionen Franken Kosten angefallen sein. Hauptsächlich kommt der Verlust daher, dass die Axpo Strom, den sie Kunden in langjährigen Verträgen versprochen hat, mit Beznau I nicht produzieren kann und stattdessen einkaufen muss.
Aufgeben will die Axpo das 48-jährige Kernkraftwerk aber nicht. Man sei nicht an der Schmerzgrenze, meint ein Axpo-Sprecher auf Anfrage. Und man hoffe, Beznau I Ende Februar 2018 wieder hochfahren zu können.
Das Ensi macht allerdings nach wie vor keine Angaben dazu, wann es für Beznau I wieder grünes Licht geben wird – und ob überhaupt.