- Die Top 300 Reichsten in der Schweiz sind insgesamt 821.8 Milliarden Franken schwer. Das sind 115 Milliarden mehr als im Vorjahr.
- Den ersten Platz belegen wie bereits in den Jahren zuvor die Ikea-Erben, die Gebrüder Kamprad.
- Dies geht aus der jährlich veröffentlichten Rangliste des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» hervor.
Als die Rangliste vor Jahresfrist publiziert wurde, betitelten Medien den Vermögenszuwachs teils als «mager». Natürlich lag dies auch an der Corona-Pandemie. Diese ist nach wie vor nicht überstanden.
Doch die Wirtschaft, sprich die Unternehmen, haben gelernt, damit umzugehen, wie die Zahlen der diesjährigen Rangliste nahelegen. Denn die Vermögen vieler Superreichen schossen 2021 in die Höhe. Insgesamt wachsen sie um 16.3 Prozent.
Unter den 300 Reichsten gibt es 145 Milliardäre. Angeführt wird die Liste nach wie vor von den Gebrüdern Kamprad – den Nachkommen des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad. Sie besitzen zusammen 55 bis 56 Milliarden Franken und leiten seit dem Tod des Firmengründers im Januar 2018 den Möbelkonzern. Die Plätze zwei bis zehn der Top Ten sind wie folgt verteilt:
Die zehn Reichsten bringen es auf stolze 261 Milliarden Franken Vermögen. Zudem: In diesem Jahr knackten elf neue Personen die 100-Millionen-Grenze, die in die Aufnahme der Rangliste berechtigt. Darunter auch Severin Schwan, der Konzernchef von Roche.
Der grosse Gewinner
Den grössten Zuwachs verzeichnet in diesem Jahr der Gross-Spediteur Klaus-Michael Kühne mit einem Plus von 17 Milliarden Franken. Zwei Sparten seiner Dachgesellschaft – die Kühne Holding – wuchsen besonders stark: Der Logistikkonzern Kühne und Nagel legte um 50 Prozent zu und die Reederei Hapag-Lloyd stieg sogar um 250 Prozent.
Einen derartigen Vermögens-Zuwachs haben wir noch nie erlebt.
Nicht zuletzt profitierte Kühne von den Lieferengpässen, die die Wirtschaft seit Monaten stark beschäftigen. Die Nachfrage ist gross, in den Häfen stauen sich die Container-Schiffe. So sind die durchschnittlichen Frachtkosten pro Container im dritten Quartal 2021 rund doppelt so hoch wie im vorjährigen Vergleichsquartal. Dies bestätigt auch der Chefredaktor von der Bilanz, Dirk Schütz: «Einen derartigen Vermögens-Zuwachs haben wir noch nie erlebt. Das Logistik- und Speditions-Geschäft läuft wie verrückt».
Aber: Nicht alle haben dazugewonnen. So hat zum Beispiel Patrick Drahi einen Vermögens-Rückgang von einer Milliarde Franken zu beklagen. Der israelisch-französische Internet-Unternehmer lebt seit 1999 in der Schweiz. Insgesamt gibt es aber deutlich weniger Verlierer als Gewinner, was auch die absoluten Zahlen unterstreichen.
Die reichste Frau der Schweiz
Mit einem Vermögen von 14 bis 15 Milliarden Franken ist Charlene de Carvalho-Heineken wie im Vorjahr die reichste Frau in der Schweiz. Die niederländisch- schweizerische Doppelbürgerin und Wahlbündnerin kontrolliert über die L'Arche Holding Heineken, den zweitgrössten Bierkonzern der Welt.
Anmerkung der Redaktion: Vorgabe, um in der Rangliste berücksichtigt zu werden, ist, dass man in der Schweiz wohnt, angemeldet ist und Steuern bezahlt. Der Besitz der Schweizer Staatsbürgerschaft ist nicht zwingend.