- Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen.
- Erreichte die Statistik 2012 mit rund 60'000 Einbrüchen einen Höchststand, sank die Zahl der Einbrüche bis 2018 auf knapp 30'000.
- Trotzdem läuft das Geschäft mit Schutzmassnahmen auf Hochtouren.
Kameras, Alarmanlagen, Bewegungsmelder: Sie alle sollen Einbrechern Angst einjagen. Zuerst aber füllen sie die Kassen von spezialisierten Sicherheitsfirmen. Sie setzten im letzten Jahr etwa 190 Millionen Franken mit Alarmanlagen und Videokameras um.
Auch weniger teure Geräte sind gefragt. Beim Online-Händler Digitec etwa sind die Umsätze mit einfachen Überwachungskameras in den letzten Jahren kräftig gewachsen; alleine im letzten Jahr um etwa einen Fünftel.
Die meisten Menschen haben keine eigenen Erfahrungen mit Kriminalität.
Auch dieses Jahr rechnet Digitec-Sprecher Rico Schüpbach mit Zuwächsen. Denn es gebe ständig neue Geräte wie etwa «Anwesenheitssimulatoren»: «Sie simulieren Stimmen und Geräusche oder schalten das Licht ein und aus», erklärt Schüpbach. Die Kundschaft habe grosses Interesse an solchen Geräten. Auch, um sie einfach mal auszuprobieren.
Einbruchsschutz als neue Normalität
Dabei ging die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren zurück. Konsumentinnen und Konsumenten werden aber nicht etwa gelassener, im Gegenteil: Dirk Baier ist an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Experte für Kriminalprävention und hat das Ungleichgewicht wissenschaftlich untersucht.
Die meisten Menschen hätten keine eigenen Erfahrungen mit Kriminalität, auch nicht aus ihrem Umfeld, sagt Baier: «In der Regel kommt ihre Einschätzung aus der Medienberichterstattung».
Und davon liessen sie sich leiten, wenn sie ihr Sicherheitsequipment kaufen: «Man hat etwas gemacht, Geld investiert und meint, dass man dadurch sicherer ist.» Das sei nicht nur schlecht, sagt Baier: Denn ein Gefühl von Sicherheit sei viel Wert.