Im Ausland und im Stromhandel hat Alpiq im letzten Jahr ansehnliche Zahlen erwirtschaftet, aus der Stromproduktion in der Schweiz aber – aus den Schweizer Wasser- und Atomkraftwerken also – resultierte ein beträchtlicher Verlust.
Und das in einer Zeit, in der die Strompreise international wieder steigen und andere Stromproduzenten wieder positive Zahlen schreiben. Das Problem: Alpiq verkauft den Strom nicht zu den aktuellen Marktpreisen, sondern zu Preisen, die jeweils zwei, drei Jahre im Voraus mit den Kunden abgemacht wurden.
Alpiq kann keine Risiken mehr eingehen
Im letzten Jahr hat Alpiq deshalb den Strom zu sehr tiefen Preisen verkauft. Die abgesicherten Preise für die nächsten Jahre sind deutlich höher. Alpiq rechnet deshalb ab 2020 wieder mit positiven Zahlen.
Nötig waren diese Absicherungsgeschäfte, weil Alpiq seit Jahren einen grossen Schuldenberg vor sich hinschiebt und deshalb keine Risiken eingehen kann.
Diesen Schuldenberg hat Alpiq allerdings merklich reduzieren können – von über 4 Milliarden Franken 2012 auf noch knapp 250 Millionen. Ein wichtiger Schritt dazu, war der Verkauf der Gebäudetechnik-Sparte an den französischen Bouygues-Konzern Mitte 2018, der Alpiq fast 800 Millionen Franken eingebracht hat.
Mit diesem Schritt ist die Verschuldung des Konzerns wieder auf einem erträglichen Niveau und Alpiq ist wieder zurück bei ihren Wurzeln: Der Konzern ist wieder ein reiner Stromproduzent und -händler.
Hoffnung auf Deal mit Europa
Jens Alder, Chef und Verwaltungsratspräsident in Personalunion ist überzeugt, dass Alpiq so gut aufgestellt sei für die Zukunft. Alpiq werde künftig wieder Geld verdienen mit der Produktion von Strom.
Dank einer potenten Handelsabteilung und flexibel einsetzbaren Pumpspeicherkraftwerken werde das Unternehmen im immer volatileren europäischen Strommarkt Erfolg haben.
Die Rechnung geht allerdings nur voll auf, wenn die Schweiz mit Europa ein Stromabkommen abschliesst – und das ist äusserst ungewiss.