Trotz internationaler Bemühungen, den Klimawandel zu bremsen, steigt der Energieverbrauch weltweit weiter an – allein im vergangenen Jahr um mehr als zwei Prozent. Der Löwenanteil entfällt auf besonders klimaschädliche fossile Energien, allen voran Gas. Das berichtet die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrer neusten Bestandsaufnahme.
Grund für den wachsenden Energiehunger sei vor allem die starke Weltwirtschaft, heisst es bei der IEA in Paris. Denn wenn die Wirtschaft wächst, wird in Industriebetrieben mehr produziert und global mehr transportiert. Dafür braucht es dann mehr Energie.
Nachfrage nach erneuerbaren Energien wächst
Ein immer grösserer Teil des globalen Energieverbrauchs entfällt auch auf Klimaanlagen. Die Nachfrage nach erneuerbaren Energien aus Wind, Sonne und Wasser ist zwar auch kräftig gewachsen, aber der Anstieg reiche bei weitem nicht aus, um den wachsenden Energiehunger zu befriedigen, schreiben die Experten.
Verlierer dieser Entwicklung ist das Klima. Treibhausgasemissionen sind auch im vergangenen Jahr weiter angestiegen – weltweit um knapp zwei Prozent. Das ging zum allergrössten Teil auf das Verfeuern von Kohle zurück. Kohle ist vor allem in asiatischen Ländern noch sehr gefragt.
Klima-Ziele in weiter Ferne?
Die Erderwärmung könne bei dieser Entwicklung nicht gebremst werden, sagt Felix Nipkow von der Schweizerischen Energie-Stiftung: «Es braucht deutlich mehr Anstrengungen bei Effizienz und bei erneuerbaren Energien weltweit. Und es braucht klarere Ziele für den Ausstieg aus fossilen Energien.»
Die Staatengemeinschaft hatte sich schon vor vier Jahren bei der Klimakonferenz in Paris darauf geeinigt, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Die neuesten Zahlen zeigen, dass es bei der Umsetzung in vielen Ländern noch hapert. Die USA als grösste Wirtschaftsmacht der Welt ist inzwischen sogar ganz aus dem Klimaabkommen ausgestiegen.