Seit dem Klimabekenntnis von Paris 2016 stellten die grössten Banken der Welt fast 2000 Milliarden Dollar an Firmen zur Verfügung, die mit Kohle, Gas und Öl arbeiten. Diese Zahlen haben verschiedene NGO wie Rainforest Action Network und BankTrack zusammengetragen.
Laut der Studie gaben die US-Banken dem fossilen Sektor am meisten Kapital. Die Credit Suisse steht im Mittelfeld, die UBS am Schluss der Rangliste.
Katya Nikitenko ist Energiespezialistin bei Greenpeace. Sie gibt sich realistisch: Man verlange von den Banken keinen sofortigen Ausstieg. Denn die Welt brauche vorerst noch fossile Energieträger. Sie verlangt aber: «Finanziert keine neuen Kohlekraftwerke mehr, hört auf, die Erschliessung neuer Ölfelder zu zahlen! Die Welt kann sich das nicht mehr leisten.»
Die Welt kann sich das nicht mehr leisten.
Die Banken müssten ihre Geschäftsmodelle endlich den Zielen des Pariser Klimagipfels anpassen, fordert Nikitenko. Gemäss der Studie haben die Banken seit dem Pariser Abkommen aber zusätzliche 600 Milliarden Dollar in neue fossile Projekte gesteckt.
Banken verteidigen sich
Viele Banken seien daran, das zu ändern, entgegnet hingegen Christian Leitz. Er ist bei der UBS für Umwelt- und Sozialverantwortung zuständig. Leitz kritisiert, dass Studien wie die aktuelle nur immer von einem Geschäftsbereich, nämlich der Finanzierungsseite, reden würden. Dabei sei kein Hebel beim Umbau in Richtung umweltfreundlichere Banken so gross wie jener über die Anleger.
Und da laufe viel: Bereits werde bei der UBS ein Drittel aller Kundengelder nachhaltig angelegt. Die Frage sei, «was sind die Wege und Mittel – sprich von unserer Seite her Produkte, Dienstleistungen, Kundenengagements – die hier etwas bewegen werden», so Leitz.
«Die Diskussion wird sich fraglos in diese Richtung verlagern.» Die Studie selbst kommentieren beide Schweizer Grossbanken allerdings nicht.