Es kommt vor, dass die Bedienung im Restaurant überrascht reagiert, wenn man statt der Kreditkarte das Bargeld zückt. Debit- und Kreditkarten, aber vor allem Bezahl-Apps, sind sehr viel wichtiger geworden. Das zeigt eine Umfrage der Schweizerischen Nationalbank SNB.
Doch auch wenn Bargeld weiter an Bedeutung verloren hat, bleibt es das beliebteste Zahlungsmittel in der Schweiz.
Im Jahr 2017 nutzten 70 Prozent der Menschen in der Schweiz Bargeld für alltägliche Zahlungen. 2020 lag der Anteil der Transaktionen – mit Bargeld beglichen – noch bei 43 Prozent und im vergangenen Jahr noch bei 36 Prozent. Damit hat sich der Rückgang der Bargeldnutzung stark verlangsamt.
Bargeld hat immer noch sehr viele Eigenschaften, welche die bargeldlosen Zahlungsmittel nicht haben, zum Beispiel die Privatsphäre
Krisensicheres Bargeld
«Bargeld hat immer noch sehr viele Eigenschaften, welche die bargeldlosen Zahlungsmittel nicht haben, zum Beispiel die Privatsphäre», sagt Martin Schlegel, Vizepräsident des Direktoriums der SNB. Mit Bargeld könne bezahlt werden, ohne dass die Transaktion irgendwo registriert werde.
«Bargeld ist auch krisensicher. Man kann bezahlen, ohne Strom, ohne Internet usw.» Zudem habe man seine Ausgaben mit Bargeld teilweise vermutlich besser im Griff, so Schlegels Plädoyer für das physische Geld.
Die Schweizerische Nationalbank gewährleistet die Bargeldversorgung in der Schweiz.
Bezahl-Apps immer beliebter
Immer mehr Menschen bezahlen mit Bezahl-Apps, allen voran mit Twint, aber auch mit Samsung, Apple und Google Pay. Im Jahr 2020 lag der Anteil der Bezahl-Apps noch bei fünf Prozent, 2022 bereits bei rund elf Prozent.
Die Nutzung von Debit- und Kreditkarten ist stabil: mit 33, beziehungsweise 13 Prozent. Diese Karten werden gemäss SNB bei fast jeder zweiten alltäglichen Transaktion eingesetzt.
Martin Schlegel sagt: «Für die SNB ist es wichtig, dass die Bevölkerung die Wahlfreiheit hat, das Zahlungsmittel zu wählen, das sie möchte.»
Die Schweizerische Nationalbank hat die repräsentative Zahlungsmittelumfrage im Herbst 2022 bei rund 2'000 Privatpersonen durchgeführt. Es ist nach 2017 und 2020 bereits die dritte solche Umfrage.