4.9 Milliarden Dollar: So viel legt Boeing zur Seite, um Fluggesellschaften für Betriebsstörungen oder die verzögerte Auslieferung von bestellten 737-Max-Maschinen zu entschädigen. Das teilte der amerikanische Flugzeugbauer in der Nacht auf Freitag mit.
Nach den Flugzeugabstürzen in Indonesien und Äthiopien wurden weltweit Startverbote für die 737-Max-Maschinen verhängt. Deshalb fallen täglich Hunderte Flüge aus, und den Airlines entstehen zusätzliche Kosten. Allein die US-Billig-Fluggesellschaft Southwest Airlines muss täglich rund 180 Flüge streichen.
Hinzu kommt, dass die bestellten 737 Max wegen des Flugverbots nicht ausgeliefert werden können. Der irische Billigflieger Ryanair dünnt deshalb seine Flugpläne aus.
Wann die 737-Max-Maschinen wieder in die Luft dürfen, ist offen. Boeing hofft, dass dies im Herbst der Fall sein dürfte. Dem Konzern wird vorgeworfen, er habe die Flugzeuge überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt.
Boeing bestreitet dies zwar, hat aber Pannen eingeräumt. Untersuchungsberichte legen nahe, dass eine fehlerhafte Steuerungssoftware zu den Abstürzen geführt hat.
Ausgestanden ist die Sache mit dieser 5-Milliarden-Dollar-Rückstellung aber nicht, denn es springen auch Kunden ab. So hat die saudi-arabische Billigairline Flyadeal eine Vorbestellung von bis zu fünfzig 737-Max-Jets storniert – ein Milliarden-Auftrag. Stattdessen kauft die Gesellschaft nun beim europäischen Boeing-Konkurrenten Airbus ein.