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Ungewöhnlicher Exportschlager Die ganze Welt trägt nun Zürcher Laufschuhe

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Zürcher Unternehmen On hat einen Exportschlager: Laufschuhe.
  • 2010 gegründet, verkauft On diese mittlerweile weltweit.
  • Heute hat die Firma am schweizerischen Aussenwirtschaftsforum den Export-Award gewonnen.

Die Schweizer Exportwirtschaft läuft gut. Im ersten Quartal 2018 erreichten die Ausfuhren einen Rekordwert von 57.5 Milliarden Franken. Zu den hiesigen Exportschlagern gehören vor allem Medikamente der florierenden Pharmaindustrie, etwa jene von Roche. Der Konzern vermeldete heute eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent für die ersten drei Monate.

Aber auch Uhren und Maschinen «Made in Switzerland» sind hoch im Kurs. Aber es gibt auch Exportschlager in ganz anderen, ungewohnten Bereichen. Einer davon sind die Laufschuhe des Zürcher Unternehmens On, die weltweit reissenden Absatz finden. Der Drang ins Ausland verwundert nicht, denn der Schweizer Markt für Laufschuhe sei gesättigt, sagt Marc Maurer, der operative Geschäftsleiter von On. Und: «Der Schweizer Laufschuhmarkt ist nicht besonders gross. Deshalb verkaufen wir 9 von 10 Schuhen im Ausland.» Die USA sei der wichtigste Absatzmarkt, gefolgt von Deutschland und Japan.

100 Angestellte in Zürich

Zwar lässt On ihre Schuhe in Vietnam produzieren. Doch das 2010 gegründete Unternehmen entwickelt die Schuhe in der Schweiz. Auch alle anderen Bereiche sind hier angesiedelt. Und die Expansionspläne werden von der Zentrale in der Schweiz aus gesteuert. Entsprechend beschäftigt On mittlerweile bereits rund 100 Personen in Zürich, weltweit sind es 200.

Für dieses rasante Wachstum im Ausland wurde On heute einmal mehr ausgezeichnet. Am Aussenwirtschaftsforum von Switzerland Global Enterprise (S-GE), der Exportorganisation des Bundes, hat On den «Export Award» erhalten.

«Exportfirmen sind sich Hürden gewöhnt»

Auch wenn On und die gesamte Schweizer Exportbranche sich derzeit sehr erfreulich entwickelt, so warnt S-GE-Chef Daniel Küng vor zu viel Euphorie: «Angesichts der Diskussionen um einen möglichen Handelskrieg und um den steigenden Protektionismus in der Welt sind unsere international aktiven Unternehmen mit sehr viel Unsicherheit konfrontiert.»

Frankenschock war ein Problem

Immerhin: Der erstarkte Euro, der sich wieder nahe bei 1.20 Franken bewegt, hilft derzeit vielen Firmen. Denn die Aufhebung des Mindestkurses 2015 war ein riesiges Problem, auch für On. «Durch den Frankenschock machten wir auf einmal weniger Gewinn», sagt Marc Maurer. Dieses Margenproblem ist bei vielen Firmen nun behoben.

Ruth Metzler-Arnold, Verwaltungsratspräsidentin von S-GE, zieht auch noch ein anderes Problem für die Schweizer Exportwirtschaft: «Pro Jahr kommen zwar 750 neue Hürden für Exportfirmen dazu – nicht nur Zölle, sondern auch etwa kompliziertere Registrierungsprozesse für Produkte.» Diese Tatsache könne zwar an sich als alarmierend interpretiert werden, sagt Metzler-Arnold. «Fakt ist aber, dass die Unternehmen es sich gewohnt sind, mit solchen Hürden umzugehen.»

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