- Insgesamt 35 Banken prüfte die US-Notenbank in diesem Jahr bei ihrem zweiteiligen Stresstest.
- Die US-Tochter der Deutschen Bank, die DB USA Corporation, scheiterte im zweiten Teil der Prüfungen.
- Die Schweizer Grossbanken UBS und CS konnten hingegen beide Checks erfolgreich bestehen.
- Auch die US-Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley überstanden den zweiten Check-Teil nur mit Blessuren.
Den zweiten Teil des jährlichen Stresstests der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die US-Tochter der Deutschen Bank nicht bestanden. Die Aufseher bemängelten «erhebliche Schwächen», wie die Fed am Donnerstag nach US-Börsenschluss verkündete.
Interne Kontrollen und Risikomanagement
Die Kapitalpläne des Geldhauses wurden deshalb erwartungsgemäss nicht genehmigt. Das könnte für die Deutsche Bank als Konzernmutter die unangenehme Folge haben, dass der US-Ableger nicht wie erhofft Geld an sie ausschütten kann. Die DB USA Corporation steht mit einer Bilanzsumme von 133 Mrd. Dollar für rund sieben Prozent der Bilanzsumme des gesamten Deutsche-Bank-Konzerns und 28 Prozent aller Geschäftseinheiten der Deutschen Bank in den USA.
Auch andere Grossbanken bekamen einen Rüffel, während die Schweizer Geldhäuser UBS und Credit Suisse nach dem ersten auch den zweiten Teil des Stresstests bestanden.
Beim zweiten Teil der Prüfung ging es vor allem um die internen Kontrollen und das Risikomanagement – Bereiche, in denen die Deutsche Bank schon länger Probleme hat. In der Fed-Bewertung ist die Rede von «weit verbreiteten und wesentlichen Unzulänglichkeiten» bei der Kapitalplanung.
Für die Banken ist das Urteil der Fed vor allem wichtig, weil davon für US-Institute geplante Dividenden und Aktienrückkäufe abhängen und für Töchter ausländischer Geldhäuser Gewinnausschüttungen an ihre Konzernmütter.
Weitere Anstrengungen versprochen
Die Deutsche Bank wies in einem Statement darauf hin, dass der Kapitalplan der Tochter DB USA nicht «auf quantitativer Basis», sondern aus «qualitativen Gründen» abgelehnt wurde. Das bedeutet, dass nicht die Kapitaldecke das Problem war, sondern Kontrollen und Infrastruktur.
Hier habe man aber bereits Fortschritte erzielt, so die Bank. Die US-Tochter werde ihre Anstrengungen fortsetzen und weiterhin konstruktiv mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten, um deren und den eigenen Erwartungen gerecht zu werden. Die Deutsche Bank war schon 2015 und 2016 durch den Stresstest gerasselt, seitdem hat sich die Methodik aber verändert und ist nun weitaus umfassender.