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Finma stellt Aufsichtsrechtsverletzungen bei Credit Suisse fest
Aus Tagesschau vom 20.10.2021.
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Verfahren gegen Credit Suisse Finanzmarktaufsicht massregelt CS gleich doppelt – und deutlich

Das Verdikt der Finanzmarktaufsicht Finma fällt harsch aus: Das zeigen die beiden Medienmitteilungen zur Beschattungsaffäre und zu den fragwürdigen Krediten an Mosambik. Von «erheblichen Mängeln in der Corporate Governance» bei der Credit Suisse ist da die Rede, von einer «unangemessenen Unternehmenskultur in Teilen der damaligen operativen Führung», oder von «schwerwiegenden Mängeln im Risikomanagement». 

Zwei Fälle – teils ähnliche Verfehlungen

Die beiden Fälle sind zwar sehr unterschiedlich gelagert, dennoch bringen sie ähnliche Mängel zutage. Es waren nicht nur ein paar schwarze Schafe am Werk. Nein, es harzte vielmehr bei Grundsätzlichem: beim Risikobewusstsein, bei den internen Abläufen und Kontrollen. In beiden Fällen wurden gravierende Reputationsrisiken ausgeblendet. Die nötige Sorgfalt im Umgang damit fehlte.

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Finma rügt Crédit Suisse: Einschätzungen von Wirtschaftsredaktor Reto Lipp
Aus Tagesschau vom 20.10.2021.
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Statt bei heiklen Geschäften oder Aufträgen nach klar definierten Prozessen, Risikoabwägungen und Kontrollen vorzugehen, gab es offenbar mehrere Schlüsselpersonen in der Bank, die auch mal nach eigenem Gutdünken schalteten und walteten.

Altlasten aus der Neuzeit

Besonders ernüchternd: Die Vorfälle fanden nicht in grauen Vorzeiten statt, sondern 2013 (Mosambik) und 2016-2019 (Beschattungsaffäre). Die inzwischen mit Thomas Gottstein und António Horta-Osório teils neu besetzte Bankenspitze kann die Vorfälle also nicht einfach als «Altlasten» abtun, stammen sie doch aus der Neuzeit. Kommt hinzu, dass der heutige Bankchef Gottstein während den Beschattungsvorfällen bereits in der Geschäftsleitung sass, damals noch als Chef des Schweizer Geschäfts.

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Credit Suisse: Teurer Vergleich in der Mosambik-Affäre
aus Rendez-vous vom 20.10.2021. Bild: Keystone
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Verwaltungsratspräsident Horta-Osório sagte kurz nach seinem Amtsantritt im Frühling: «Jeder Bankmitarbeitende sollte im Herzen ein Risikomanager sein.» Um sich nicht auf automatische Besserung verlassen zu müssen, greift die Finma durch. Sie fordert von der Credit Suisse, ihre Entscheidungs- und Überwachungsprozesse weiter zu verbessern. Die Bank habe zwar bereits Massnahmen ergriffen, doch das reiche noch nicht.

Und auch Horta-Osório hat erste Pflöcke eingeschlagen: So liess er an einer ausserordentlichen Generalversammlung vor zwei Wochen zwei neue Mitglieder in den Verwaltungsrat wählen. Beide kommen von aussen, und beide sind erfahrene Risikomanager.

Eveline Kobler

Wirtschaftsredaktorin

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Eveline Kobler ist seit 2007 bei Radio SRF tätig und leitet seit Dezember 2016 die Wirtschaftsredaktion.

Tagesschau am Mittag, 20.10.2021, 12:45 Uhr

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