- Die Übernahme von Monsanto durch Bayer wirft ihre Schatten voraus: Bayer will grosse Teile des Geschäfts mit Saatgut und Unkrautvernichtungsmitteln an den Rivalen BASF abgeben.
- Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden, teilten beide Unternehmen mit.
- Der Kaufpreis beträgt 5,9 Milliarden Euro in bar und könne noch angepasst werden.
- Der Deal solle nur zustande kommen, wenn Bayer die Übernahme des umstrittenen US-Saatgutkonzerns Monsanto wirklich gelingt.
Die zu verkaufenden Geschäfte erzielten im vergangenen Jahr zusammengezählt einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) von rund 385 Millionen Euro. Der Deal umfasst das weltweite Glufosinat-Ammonium-Geschäft sowie ausgewählte Saatgut-Bereiche.
Dazu gehört das entsprechende geistige Eigentum, Standorte sowie die Übernahme von mehr als 1800 Beschäftigten vor allem in den USA, Deutschland, Brasilien, Kanada und Belgien.
Reaktion auf Kontrolle durch Wettbewerbsbehörden
Mit dem Verkauf treibt Bayer die Pläne zur Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto voran. Der Konzern wolle «aktiv auf die potenziellen Bedenken der Regulierungsbehörden» eingehen, sagte Bayer-Chef Werner Baumann.
Die EU-Wettbewerbshüter prüfen derzeit die Pläne für die Milliarden-Übernahme. Bayer hofft, die Übernahme Anfang 2018 abschliessen zu können. Dann soll auch der Teilverkauf an BASF vollzogen werden.
Der Hintergrund
- Im September 2016 hatte Bayer angekündigt, für 66 Milliarden Dollar den Saatguthersteller Monsanto zu übernehmen.
- Es handelt sich um die grösste Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je getätigt hat.
- Falls der Deal noch platzen sollte, zahlt Bayer eine Ausfallprämie von 2 Milliarden Dollar an Monsanto.
- Unternehmen in der Agrarindustrie reagieren mit der Suche nach Grösse auf die Herausforderungen des globalen Marktes.