Rund 7000 Franken pro Jahr verdient eine Frau in der Schweiz im Schnitt weniger als ein Mann – für die gleiche Arbeit mit gleicher Qualifikation in der gleichen Position. In der von Männern dominierten Finanzbranche ist die Differenz fast doppelt so hoch. Umso mehr erstaunt es, dass Zurich Schweiz nun mit dem renommierten Edge-Label zertifiziert wird.
Dafür musste die Versicherung innerhalb eines Jahres das Lohniveau zwischen den Geschlechtern angleichen, wie Markus Bechtiger, Chef Human Ressources, Radio SRF erklärt. «In einigen Fällen mussten wir die Löhne anpassen, weil sie nicht dem entsprachen, was wir uns eigentlich zum Ziel gesetzt haben. Das bedeutete zum einen, dass wir Löhne heraufgesetzt haben, zum anderen aber auch die Löhne senken mussten, um eben diese Gleichheit herzustellen.»
Heute betragen die nicht erklärbaren Lohnunterschiede weniger als 3 Prozent. Zurich Schweiz liegt damit weit unter dem Branchenschnitt, der bei 27 Prozent liegt.
Daneben honoriert Edge auch die Anstrengungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das bringt der Schweizer Ländergesellschaft von Zurich die mittlere von drei Zertifikationsstufen (Move) ein.
Für die Belegschaft sei das ein wichtiges Signal, sagt Markus Bechtiger. «Das macht einen grossen Unterschied, ob ich als HR-Chef sage, wir tun das Richtige, oder ob eine aussenstehende, anerkannte Zertifizierungsgesellschaft sagt: ‹Sie tun das Richtige›.»
Für die höchste Edge-Zertifizierung (Lead) fehlt Zurich Schweiz allerdings noch ein wichtiges Element: mehr Frauen im Management. Soweit ist erst ein Unternehmen weltweit – die Schweizer Tochtergesellschaft des Möbelriesen Ikea.