- Die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Kartelluntersuchung gegen vier Duftstoffhersteller eingeleitet.
- Darunter sind auch die beiden Westschweizer Hersteller Givaudan und Firmenich.
- Vorgeworfen werden den Unternehmen Preisabsprachen.
«Es besteht der Verdacht, dass sie ihre Preispolitik koordinierten, ihre Konkurrentinnen daran hinderten, bestimmte Kundinnen zu beliefern, und die Herstellung gewisser Duftstoffe beschränkten», schreibt die Weko in einer Mitteilung.
Neben den beiden Schweizer Unternehmen sind auch der US-Konzern Flavors & Fragrances und Symrise aus Deutschland von den Vorwürfen betroffen. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
Durchsuchungen an mehreren Standorten
An mehreren Standorten der Unternehmen wurden bereits Hausdurchsuchungen durchgeführt. Diese erfolgten zusammen mit den Wettbewerbsbehörden aus der EU, Grossbritannien und den USA.
Givaudan und Symrise bestätigten, Teil der Untersuchung zu sein. Beide sagen, dass sie vollumfänglich mit den Behörden kooperieren werden.
Die Weko und die EU-Kommission hatte die Untersuchung bereits am Dienstagabend bestätigt, die Unternehmen aber noch nicht namentlich genannt.
Erheblicher Imageschaden
Ein Experte der Zürcher Kantonalbank spricht von einem Rückschlag für die Industrie und damit auch für Givaudan. Es sei aus heutiger Sicht allerdings schwer zu beurteilen, welches Resultat die Untersuchung bringe. Er geht davon aus, dass die Untersuchung möglicherweise Jahre dauern könnten.
Die Bank Vontobel sagt derweil, dass die Behörden wohl gute Gründe haben, von Fehlverhalten auszugehen. Sollten sich entsprechende Vermutungen bewahrheiten, bedeutete dies einen erheblichen Imageschaden für die gesamte Branche, sagt der Analyst von Vontobel. Auch könnten möglich Bussen (in der EU maximal 10 Prozent des Umsatzes) dem Unternehmen schaden.