Die Schweizer Luftwaffe hat am Donnerstag und Freitag jeweils ein Flugzeug im
gesperrten Luftraum über Davos abgefangen. In beiden Fällen griffen nach Angaben der Schweizer Armee Kampfjets der Schweizer Luftwaffe ein.
Eines der Flugzeuge wurde aus dem gesperrten Luftraum geleitet, das zweite musste zur Landung auf dem Flugplatz von Samedan GR gezwungen werden. Für die Teilnehmer des World Economic Forums (WEF) habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden, so Stefan Hofer, Sprecher des Führungsstabs der Armee.
Im Notfall müsste Ueli Maurer Abschuss-Befehl geben
Dringen Flugzeuge in einen gesperrten Luftraum ein, wird jeweils Verteidigungsminister Ueli Maurer kontaktiert. Im äussersten Notfall ist es normalerweise Maurer, der den Befehl geben muss, ein Flugzeug abzuschiessen.
Nicht aber so am WEF: Wie er im Interview mit Stephan Klapproth sagt, hat er diese Aufgabe während der Dauer des WEF an den Kommandanten der Luftwaffe übergeben. «Ich kann nicht zwei oder drei Dinge gleichzeitig tun», sagt er im Open-Air-Studio.
Er fügt aber hinzu, dass es hierzu internationale Schemata gebe. «Wenn man wirklich zum Abschuss kommen müsste, dann könnte man aufgrund guter Grundlagen entscheiden – so hart der Entscheid dann tatsächlich wäre», so Ueli Maurer.
Zu einem Abschussbefehl ist es noch nie gekommen, seit es die luftpolizeiliche Sperrzone über Davos gibt. Sie wurde 2003 eingerichtet.
Regelmässig verirren sich aber Flugzeuge in die Sperrzone, letztes Jahr sechs allein während der ersten beiden WEF-Tage. Die fehlbaren Piloten müssen mit einer Busse rechnen.