Für UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber hat Europa die Krise noch nicht überwunden. Das Wachstum sei zu schwach und die Erholung zu kraftlos, um die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen zu meistern. «Ich bin immer noch besorgt», sagt Weber während eines Podiums am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.
Nach Jahren einer schrumpfenden Wirtschaft werde in der Eurozone von einem Wachstum von 1 Prozent gesprochen. Doch es komme von starken Ländern wie Deutschland, so der Präsident der grössten Schweizer Bank und ehemalige Chef der Deutschen Bundesbank. «Kein Grund, begeistert zu sein.»
Gefahr der Selbstgefälligkeit
Ein Anzeichen der problematischen Lage Europas sei die hohe Arbeitslosigkeit in vielen Ländern, vor allem bei Jugendlichen. Europa laufe Gefahr, zu selbstgefällig in die Zukunft zu schauen. Es sei an den Politikern, die Staatsfinanzen zu sanieren und Strukturreformen durchzuführen.
Auch die Banken seien nicht überall stabil genug – neue Stresstests würden das zeigen. Kurz: «Die Dinge sehen besser aus, als sie sind», sagte Weber. «Europa ist nicht zurück.»