Susanne Wille diskutierte in der «SRF live debate» mit prominenten Gästen über Ungleichheit in unserer Gesellschaft. Was künftig weltweit Standard sein sollte, brachte Bundespräsident Alain Berset auf den Punkt.
«Wir brauchen weltweit einen gleichwertigen Zugang zu Bildung, einen gleichwertigen Zugang zum Arbeitsmarkt für Frauen und faire Steuern, um für eine gerechte Verteilung des Wachstums zu sorgen.» Generell müsse die Politik sicherstellen, dass alle eine lebenswerte Zukunft hätten, so der Bundespräsident.
Maximaler Gewinn nicht alleiniges Ziel
Dem stimmte auch die ugandische Politikerin Winnie Byanyima zu und präzisierte: «Die Staaten müssen Innovationen zulassen – aber so, dass diese auch wirklich die gesellschaftlichen Probleme lösen.» Es bräuchte deshalb Geschäftsmodelle, die nicht nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtet seien. Denn sonst würde die Technologie künftig nur dazu verwendet, um Stellen zu beseitigen, so Winnie Byanyima.
Fortschritt muss positiv wirken
«Technologie kann sehr effizient im Kampf gegen Armut und Ungleichheit eingesetzt werden», sagte der kolumbianische Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos. Doch ähnlich wie Winnie Byanyima fordert auch er, die soziale Komponente künftig mehr in den Mittelpunkt zu stellen.
«Die grosse Herausforderung ist, wie Technologien besser genutzt werden können, um eine gesellschaftlich positive Wirkung zu haben.» Das sei die grosse Herausforderung, so Santos.
Enttäuschte Hoffnungen enden in Krieg und Extremismus
Für den südkoreanischen Mediziner und Präsidenten der Weltbank Jim Yong Kim sind die Herausforderungen der Zukunft vielfältig – die alles entscheidende Frage sei allerdings die Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche, egal welcher Herkunft.
«Sollten wir deren Hoffnungen und Wünsche enttäuschen, dann werden wir erleben, dass diese Menschen die Quelle von Instabilität werden, von Gewalt, Kriegen und Extremismus.»