343 Franken geben Konsumentinnen und Konsumenten dieses Jahr durchschnittlich für Weihnachtsgeschenke aus. Das sind fast drei Prozent mehr als letztes Jahr. Gemäss einer Studie des Beratungsunternehmens EY bedeutet das zum vierten Mal in Folge einen neuen Höchststand.
Während Männer 24 Franken mehr ausgeben wollen als 2021, gehen die Budgets der Frauen dieses Jahr um elf Franken zurück.
Nicht alle erhöhen ihr Geschenkbudget
Das Geschenkbudget spiegelt aber nur teilweise die Konsumentenstimmung. Denn trotz erneutem Höchststand bei den Geschenken sagen immerhin 20 Prozent der Befragten, dass sie angesichts der Lage ihr Budget für Geschenke deutlich reduzieren wollen. 41 Prozent wollen leichte Anpassungen machen, 38 Prozent nicht.
Gefragt nach dem Einfluss der Inflation auf das generelle Einkaufsverhalten, sagen 40 Prozent, dass sie sich einschränkten, sich aber grundsätzlich ab und zu etwas gönnten. Weihnachtsgeschenke zählen wohl dazu.
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«Weihnachten ist kulturell und historisch für viele ein besonderes Ereignis – da gönnt man sich etwas», sagt André Bieri, Marktleiter Schweiz bei EY.
Weihnachten ist für viele ein besonderes Ereignis – da gönnt man sich etwas.
Weiter vermutet Bieri, dass viele Konsumentinnen und Konsumenten die Teuerungsausgleiche in einigen Branchen als positives Signal verstehen. Auf dem Bau zum Beispiel erhalten die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter nächstes Jahr 150 Franken mehr Lohn pro Monat.
Jüngere wollen weniger ausgeben
Allerdings scheinen die positiven Botschaften bei jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten weniger gut anzukommen. Die unter 35-Jährigen planen das Geschenkbudget um 27 Prozent zu drosseln. Personen zwischen 36 und 65 Jahren wollen hingegen etwa ein Viertel mehr Geld ausgeben als noch vor einem Jahr.
Bei den Kategorien der Geschenke erkennt André Bieri dieses Jahr ebenfalls Besonderheiten, die dem wirtschaftlichen Umfeld geschuldet sein könnten: Die häufigsten Geschenke sind dieses Jahr Geld und Gutscheine (41 Prozent).
Dahinter folgen Spielwaren (38 Prozent) sowie Lebensmittel und Süsswaren (34 Prozent). «Das sind alles nachhaltige Geschenke, die allenfalls auch für die täglichen Bedürfnisse eingesetzt werden können», so Bieri.
Auch die Kryptokrise scheint im Weihnachtsbudget anzukommen. Niemand plant, digitale Währungen zu verschenken. Im Vorjahr waren es immerhin noch zwei Prozent der Befragten.