- Die Weko sieht durch den Zusammenschluss in verschiedenen Märkten eine marktbeherrschende Stellung von Tamedia begründet oder verstärkt.
- Tamedia selbst rechnet weiterhin mit einer Zustimmung der Wettbewerbshüter bis spätestens Ende Jahr.
- Im Mai hatte Tamedia angekündigt, die BaZ kaufen zu wollen. Laut «NZZ am Sonntag» geht es um einen Deal von rund 60 Millionen Franken.
Die Wettbewerbskommission sieht verschiedene Hindernisse für den Zusammenschluss der beiden Zeitungshäuser: Erstens eine möglicherweise marktbeherrschende Stellung für Inserenten von Stellenanzeigen und Rubrikinseraten in der Deutschschweiz und im Raum Basel.
Zweitens gebe es Anhaltspunkte für die Begründung oder Verstärkung einer kollektiven Marktbeherrschung im Lesermarkt für Tageszeitungen im Raum Basel, im Markt für die Bereitstellung von nationaler Print-Firmenwerbung in der Deutschschweiz sowie in den Märkten für Inserenten in Immobilien-Rubrikanzeigen.
Die Weko will die vertiefte Prüfung des Zeitungsdeals innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Monaten abschliessen. Zu Tamedia gehören auch die Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund».
Tamedia nennt Weko «weltfremd»
Tamedia-Chef Christoph Tonini hat das Vorgehen der Weko in einem Interview mit dem Onlineportal «persoenlich.com» vom Montag als «weltfremd» bezeichnet.
In einer Medienmitteilung weist Tamedia darauf hin, dass die vertiefte Prüfung auch den Vollzug des Erwerbs der beiden Zeitungen «Tagblatt der Stadt Zürich» sowie «Furttaler/Rümlanger» durch die Zeitungshaus AG verzögere. Diese besitzt die «Basler Zeitung». Dem Verwaltungsrat der Zeitungshaus AG gehört unter anderem Christoph Blocher an.
Über die Integration der «Basler Zeitung» in das Netzwerk von Tamedia und die Nachfolge von Markus Somm werde zu einem späteren Zeitpunkt informiert, schreibt Tamedia weiter. Somm gibt die Chefredaktion der «Basler Zeitung» bis Ende 2018 ab.