Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren. Viele Patienten schieben ihre Behandlungen auf, etwa bei Haut- oder Augenkrankheiten. Entsprechend werden Novartis-Medikamente weniger eingesetzt. Dies bekommt der Konzern zu spüren.
Zudem: Medikamente gegen Corona hat der Basler Pharma-Konzern bislang keine gefunden, und das obwohl sogar US-Präsident Donald Trump grosse Hoffnungen hatte in ein Novartis-Mittel, namens Hydroxychloroquin. Doch die Hoffnungen zerschlugen sich – wie auch generell jene in einen schnellen medizinischen Erfolg im Kampf gegen Corona.
Niedergang von Hydroxychloroquin
Novartis-Chef Vas Narasimhan glaubt, dass grössere Mengen von wirksameren Medikamente und Impfungen erst im zweiten Halbjahr 2021 bereitstehen werden.
Novartis setzte grosse Hoffnungen in ihr Malaria-Mittel Hydroxychloroquin. Und spendete medienwirksam Millionen von Dosen an Spitäler weltweit – unterstützt von Donald Trump. Der US-Präsident lobte das Mittel mehrfach und schluckte es sogar selbst. Die WHO aber stoppte eine grosse Studie, weil Hydroxychloroquin wenig oder keinen Nutzen bringe.
Trotz Corona mehr Umsatz
Die entscheidende Frage beim Blick nach vorne sei aber, ob es erneut zu Lockdown-Massnahmen komme. «Die könnten dann zu Störungen im Gesundheitswesen führen», erklärte CEO Vas Narasimhan. In dem Fall müsste auch Novartis die eigenen Ziele auf den Prüfstand stellen.
Im dritten Quartal hat Novartis diese mehr oder weniger erreicht. So fiel der Umsatz des Gesamtkonzerns für den Zeitraum mit knapp 12.3 Milliarden US-Dollar um 1 Prozent höher aus als im Vorjahr. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) verharrte der Umsatz auf Vorjahresniveau.
Auf Gewinnseite verdiente Novartis operativ 2.4 Milliarden US-Dollar (plus 2 Prozent), während unter dem Strich ein Konzerngewinn von 1.9 Milliarden übrigblieb (minus 5 Prozent). Hier habe sich ein höherer Steuersatz sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit rechtlichen Vergleichen negativ ausgewirkt, so Novartis.