Besonders kritisch ist der Nestlé-Chef Peter Brabeck bezüglich der Abzocker-Initiative. Für internationale Konzerne führten die Verordnungen des Volksbegehrens zu einem Transfer von Macht ins Ausland, sagte Brabeck an der Nestlé-Generalversammlung in Lausanne.
Wirtschaftsfeindliche Schweiz?
Aus der Initiative, die vom Schaffhauser Ständerat Thomas Minder lanciert worden war und der die Stimmbevölkerung vor gut einem Jahr zugestimmt hat, ergeben sich laut Brabeck weitere Probleme: Weil Verwaltungsräte künftig nur für ein Jahr gewählt würden, könnte es vermehrt zu «kurzsichtigen» Entscheidungen kommen.
Ich verberge aber auch nicht eine gewisse Beunruhigung, was die mittelfristige Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Schweiz betrifft.
Brabeck macht sich aber auch Sorgen wegen des Jas zur Begrenzung der Einwanderung. Er glaube zwar daran, dass Lösungen gefunden würden, er sei aber über die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schweiz beunruhigt.
Nestlé habe in der Schweiz Mitarbeiter aus 90 Ländern, und der ungehinderte Zugang ausländischer Arbeitskräfte sei entscheidend für das Unternehmen. Trotz seiner Bedenken über die Folgen der Abstimmungsresultate bezeichnete sich Brabeck als feuriger Verfechter der direkten Demokratie.