Der Hörgerätehersteller Sonova plant einen Teil der Produktion nach Grossbritannien und China auszulagern. Von der Verlagerung betroffen sind 100 Stellen in der Schweiz.
Mit dem Schritt will Sonova gemäss Mitteilung die Produktionskosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Die 100 Stellen sollen schrittweise im Laufe des kommenden Geschäftsjahrs in die bestehenden Sonova-Zentren in Grossbritannien und China verlagert werden. Sonova befinde sich keinesfalls in der Krise, sagt Geschäftsleiter Lukas Braunschweiler gegenüber SRF News. Der Frankenschock habe gewisse Prozesse etwas beschleunigt. Der Kern der Produktion bleibe aber auf alle Fälle in der Schweiz.
Trotz einer Abfederung erwartet der Verwaltungsrat einige Entlassungen in der Schweiz. Die Kosten für die Verlagerung seien im mittleren einstelligen Millionen-Bereich. Weiter teilt Sonova mit, dass die Gesamtlohnsumme für die in der Schweiz beschäftigten Kader und Mitarbeiter im laufenden Jahr nicht erhöht wird. «Das trifft mich wie auch jeden Mitarbeiter – da sind wir solidarisch», so Braunschweiler.
Stärkung der Marktposition in Deutschland
Das Unternehmen mit Sitz in Stäfa am Zürichsee will zudem seine Marktposition in Deutschland stärken. Dazu kauft es die Hansaton Akustik GmbH.
Hansaton zählt weltweit rund 200 Mitarbeiter und hat 2014 einen Umsatz von 42 Mio. Euro erzielt. Das 1957 gegründete Unternehmen entwickelt nach Angaben von Sonova ein umfangreiches Spektrum an Hörgeräten für eine grosse Bandbreite an Hörverlusten. Hansaton mit seiner Zentrale in Hamburg soll als unabhängiges Grosshandelsunternehmen weitergeführt werden. Über den Kaufpreis für Hansaton machte Sonova keine Angaben.