Banknoten behalten ihren Wert nicht ewig – zumindest in der Schweiz nicht. Gut 20 Jahre, nachdem eine Banknotenserie aus dem Verkehr gezogen worden ist, läuft die Frist ab. Ab dann sind die Banknoten wertlos und können selbst bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht mehr gegen neue, gültige Noten umgetauscht werden.
Den Gegenwert dieser für «wertlos» deklarierten Noten überweist die SNB an eine Stiftung an die Stiftung Elementarschädenfonds. «Für uns ist dieses Geld zentral, da es sich um die einzige Finanzierungsquelle für unsere Stiftung handelt», sagt Geschäftsführer Daniel Arni.
Sein Fonds hilft nach Überschwemmungen, Erdrutschen und anderen Naturereignissen. Wenn private Personen Schäden beheben müssen, gegen die sie sich nicht versichern konnten, können sie den Fonds um Unterstützung bitten. Der Fonds prüft 1000 bis 2000 Gesuche pro Jahr und bezahlt insgesamt zwei bis sechs Millionen Franken aus. Geld von der Nationalbank, das liegt auf der Hand, gibt es nur sehr sporadisch: «Es geschieht nur etwa alle 20 Jahre, dass wir eine Zuwendung von der SNB in dieser Form erhalten. In der Zwischenzeit leben wir von den Fondserträgen.»
Noch über eine Milliarde Franken ausstehend
Bisher hat der Fonds in drei Etappen Geld bekommen: Mitte der 1950er und 70er Jahre und zuletzt im Jahr 2000. Damals wurde mit 244 Millionen Franken der mit Abstand grösste Betrag überwiesen. Das war der Gegenwert aller Banknoten, die ab den 1950er Jahren im Umlauf waren und im Jahr 2000 für «wertlos» erklärt wurden.
Das nächste Mal werden im Jahr 2020 Banknoten für «wertlos» erklärt. Dann geht es um die sechste Banknoten-Serie mit der Eule auf der 50er-Note und der Ameise auf der 1000er-Note. Davon sind noch immer Geldscheine im Wert von über einer Milliarde Franken ausstehend.