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Wirtschaft Bankenplatz Schweiz: «Der Strukturwandel hat begonnen»

Der Schweizer Bankenplatz führt die Rangliste der attraktivsten Orte für Geldgeschäfte an. Doch er könnte die Position verlieren: Wirtschaftskrise in Europa, drohende Klagen aus den USA und ein in Auflösung begriffenes Bankgeheimnis hinterlassen tiefe Spuren.

Noch ist der Schweizer Bankenplatz führend. Der weltweite Ruf der Schweiz als sicherer und attraktiver Anlage- und Parkplatz von Geldern ist exzellent. Doch im Offshore-Geschäft, das internationale Vermögensgeschäft, verliert die Schweiz klar die Spitzenposition.

«Die grossen Vermögen werden heute nicht mehr in Europa ausgebaut, sondern in Asien. Und die Asiaten tendieren dazu, ihr Vermögen in einem asiatischen Finanzplatz anzulegen», sagt Finanzexperte Manuel Amman zur «Tagesschau». Der zweite Grund sei sicherlich der Wegfall des Bankgeheimnisses. «Damit geht ein grosser Wettbewerbsvorteil verloren», betont Amman.

Veränderte Rahmenbedingungen

Das Offshore-Geschäft ist zwar margenträchtig, aber nur ein Teil des Ganzen. Experten sind sich deshalb sicher: Der Bankenplatz steht auf solidem Boden. «Die besten Trümpfe sind eine starke Binnenwirtschaft, eine solide Finanzpolitik und eine unabhängige Notenbank», sagt Urs Birchler, Professor für Finanzen an der Universität Zürich.

Allerdings ändern sich die Rahmenbedingungen. Heute müssen die Banken auch ausländisches Recht für ihre ausländischen Kunden einhalten. «Es wird vor allem für kleinere Banken schwieriger im Wettbewerb mitzuhalten», sagt Amman. Dies führe dazu, dass kleinere Banken aufgeben. «Die Banken werden sich spezialisieren und fokussieren müssen.» Vielleicht müssten sie Teilbereiche veräussern. «Dieser Strukturwandel hat nun begonnen.»

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