Bayer hat sein Übernahmeangebot für den Agrarchemie- und Biotechnologie-Konzern Monsanto noch einmal aufgestockt. Statt 125 wollen die Deutschen nun 127,50 US-Dollar pro Anteilsschein zahlen. Damit steigt das Gesamtangebot von 64 Milliarden auf 64,8 Milliarden Dollar.
Monsanto liess verlauten, man prüfe das Angebot, wie auch Vorschläge anderer Parteien und andere Optionen.
Die bevorzugte Lösung für Bayer-Chef Werner Baumann bleibt ein einvernehmlicher Zusammenschluss. Sowohl Baumann als auch Monsanto-Chef Hugh Grant sind von einem Zusammengehen nicht abgeneigt. Knackpunkte bleiben aber Preis und Konditionen.
Für DZ-Bank-Analyst Peter Spengler ist eine feindliche Übernahme die «wahrscheinlichste Option», weil der Bayer-Vorstand nicht das Gesicht verlieren wolle. Die jüngste Aufstockung sei ein letzter Versuch, bevor Baumann den Aufsichtsrat um grünes Licht für den feindlichen Schritt bitte.
Klar ist, Monsanto hat nicht mehr viele Optionen. Der Chemiekonzern BASF steht nicht zum Verkauf, und beim Schweizer Syngenta-Konzern war Grant schon im vergangenen Jahr abgeblitzt. Diesen will nun der chinesische Staatskonzern ChemChina schlucken. Zudem verhandeln Dow Chemical und Dupont seit Ende 2015 über einen Zusammenschluss.
Monsanto in Europa unbeliebt
Ein Zusammenschluss mit Monsanto war bei Bayer von Anfang an umstritten. Denn Monsanto steht in Europa seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Dem US-Konzern wird unter anderem ruppiges Verhalten im Umgang mit seinen Kunden vorgeworfen. Ausserdem vertreibt Monsanto den Unkrautvernichter Glyphosat. Dieser steht im Verdacht, krebserregend zu sein.