Zuversicht und eine verbesserte Geschäftslage kennzeichnen die aktuelle Situation von Schweizer Unternehmen im Januar. Das geht aus einer Umfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) bei 6000 Unternehmen hervor.
Besserung auf lange Sicht
«Seit Herbst haben wir eine kontinuierliche Verbesserung bei den Schweizer Unternehmen», sagte KOF-Konjunkturforscher Klaus Abberger. Zuvor habe es immer wieder Rückschläge gegeben. Die aktuelle Entwicklung dürfte keine Eintagsfliege sein. «Es liegt ein klein bisschen Frühling in der Luft.»
In der Industrie habe sich die Geschäftslage weiter aufgehellt, teilte die KOF mit. Die befragten Firmen stuften ihre Situation noch nicht gut, aber insgesamt als befriedigend ein. Bei den exportorientierten Unternehmen hätten die Klagen über schwache Geschäfte abgenommen.
Produktion knapp unter dem Schnitt
Die Auftragsbestände hätten sich verbessert. Zwar sei die Mehrheit der Unternehmen noch unzufrieden, aber die Auftragsbücher seien nicht mehr so leer wie noch vor dem Herbst, sagte Abberger.
Die Produktionskapazitäten seien etwas stärker ausgelastet. Allerdings sei der Auslastungsgrad mit knapp 82 Prozent weiterhin unter dem langfristigen Durchschnitt von knapp 84 Prozent. «Wir sind noch nicht über dem Berg, aber im Aufstieg», sagte Abberger.
Bauwirtschaft am Ende des Wachstums
Insbesondere im Auslandsgeschäft sähen die Firmen erheblich grössere Chancen als noch im vergangenen Jahr. Die Produktionsplanungen seien klar positiv.
Dagegen floriert die Bauwirtschaft weiter. Die Geschäftslage sei im Januar weiterhin bestens, hiess es. «Man ist auf einer Hochebene angekommen. Da ist es schön sonnig. Aber weiteres Wachstum deutet sich nicht an», sagte Abberger.
Im Detailhandel sei die Geschäftslage momentan günstig, aber nicht mehr so gut wie im Dezember. Im letzten Quartal 2013 hätten die Läden ihre Umsätze deutlich gesteigert und die Ertragslage verbessert. Momentan seien aber die Warenlager nach Ansicht der Betriebe etwas zu voll.
Krise in der Gastronomie
Unzufrieden sei das Gastgewerbe. Nach einer günstigeren Umsatzentwicklung im vergangenen Sommer hätten die Betriebe im Herbst wieder etwas häufiger Einbussen hinnehmen müssen. Die Ertragslage der Gastronomen habe merklich gelitten.
Leicht besser ging es der Finanzbranche. Die Verbesserung gehe auf das Konto der Versicherer. Bei den Banken habe sich die Geschäftslage im Januar kaum verändert.