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Bild 1 von 12. Vier Kriterien zeichnen laut OECD eine Steueroase aus: 1. Keine oder geringe Steuern, 2. einen schlechten oder keinen Informationsaustausch mit anderen Ländern, 3. keine Transparenz bei Steuerangelegenheiten und 4. Unternehmen müssen in einer Steueroase nicht substantiell präsent sein (ein Briefkasten reicht aus). Bildquelle: Fotolia.
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Bild 2 von 12. Der Inselstaat Samoa: Steuerbetrug trifft Paradies. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 12. Auf den etwa 30 bewohnten Inseln der Inselgruppe Bahamas wohnen ungefähr 300'000 Menschen. Demgegenüber stehen etwa 400 Banken. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 12. Die Kaimaninseln (englisch Cayman Islands) sind eine Inselgruppe in der Karibik und britisches Überseegebiet von Grossbritannien. Bekanntheit haben sich die «Caymans» vor allem durch ihren Status als eine der bekanntesten Steueroasen erworben. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 12. Delaware ist nicht nur einer der ältesten Bundesstaaten der USA – für ausländische Anleger auch einer der interessantesten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 12. Die Republik Seychellen ist ein Inselstaat bestehend aus etwa 115 Inseln. Auf Einkommen und Vermögen sollen hier besonders niedrige oder gar keine Steuern anfallen. Wie in allen Steueroasen gibt es sehr viele Briefkastenfirmen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 12. Die Britischen Jungferninseln (englisch: Virgin Islands) sind ein britisches Überseegebiet in der Karibik. Offizielle Währung ist aber der US-Dollar. Dominierend ist der Dienstleistungssektor, darin insbesondere die Tourismus- und die Offshore-Finanzbranche. Bildquelle: Google.
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Bild 8 von 12. Willkommen auf den Cook-Inseln. Medienberichten zufolge hat der verstorbene Industriellen-Erbe Gunter Sachs hier einen Teil seines Vermögens angelegt. Der deutsch-schweizerische Doppelbürger lebte von 2008 bis zu seinem Tod in Gstaad. Der Kanton Bern überprüft nun Sachs' Steuerdaten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 12. Auch im mittelamerikanischen Panama soll Gunter Sachs laut Medien Firmen gegründet haben – ohne Wissen der Steuerbehörde. (Im Bild: Bauarbeiten am erweiterten Panama-Kanal). Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 12. Im Inselstaat Mauritius ist eines absolut sicher: Das Bankgeheimnis. Finanzgeschäfte werden ausserhalb der Beobachtung der US-Börsenaufsicht oder der EU abgewickelt. Ausländer können als solche auf Mauritius Konten einrichten und über diese Geldtransfers in unbeschränkter Höhe abwickeln lassen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 11 von 12. Hongkong: Chinas Finanzplatz Nummer eins. Von den 100 weltweit grössten Geldinstituten haben 70 einen Sitz in Hongkong. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. Der Inselstaat Singapur verfügt über alles, was einen attraktiven Finanzplatz ausmacht: Günstige Steuern, eine breites Offshore-Finanzservice-Angeboten und einen freien Devisenmarkt. Bildquelle: Keystone.
Die Abgrenzung zwischen legal und illegal sei nicht so einfach, sagt Monika Roth, Wirtschaftsstrafrechtlerin an der Hochschule Luzern. Zu sagen, alle Trusts dienten per se der Steuerhinterziehung, sei sicher falsch. «Man kann das nicht generalisieren, sondern man muss von Fall zu Fall beurteilen, was der Zweck des Trusts war.»
Eine Art Stiftung
Ein Trust sei erst einmal eine rechtliche Beziehung, in der ein Geldgeber einem Treuhänder sein Vermögen oder Teile davon anvertraue – eine Art Siftung. Mit dem Ziel, dass der Treuhänder – eine Bank oder ein Notar – dieses Vermögen verwaltet und dann Zahlungen etwa an Erben vornimmt. Es gebe durchaus wirtschaftlich nachvollziehbare Argumente, warum man so einen Trust einrichte, sagt Roth.
Dem stimmt auch Andreas Missbach von der Nichtregierungsorganisation Erklärung von Bern zu. Aber warum sollte man für Erbzwecke extra einen Trust einrichten, womöglich noch mit Sitz in einer Steueroase? «Der Vorteil des Trusts ist, dass der Vermögensbesitzer sein Geld in Trusts nicht versteuern muss. Denn er hat ja keinen Zugriff mehr darauf.»
Person mit steuerfreiem Einkommen
Wenn aber der Stifter dieselbe Person sei wie der Begünstigte, bedeute das, dass die Person ein steuerfreies Einkommen habe. «Und genau das ist passiert. Das sollte theoretisch nicht sein.» Es sei aber sehr einfach machbar. «Zum Beispiel gründet der Begünstigte offiziell eine panamesische Firma. Hinter dieser Firma steht aber der eigentliche Stifter.» Die panamesische Firma habe dann ein Konto bei einer Schweizer Bank. «Und über die kann man sogar eine Kreditkarte laufen lassen.»
Deshalb sei das Instrument Trust so beliebt. Es erlaube, ziemlich wasserdicht, Vermögen vor den Steuerbehörden zu verstecken und gleichzeitig relativ einfach Zugriff darauf zu haben.
Die Grenzziehung zwischen legal und illegal sei allerdings sehr schwierig, sagt Wirtschaftsrechtlerin Roth. Es gebe einen grossen Graubereich. «Der Eindruck kann entstehen, dass es eine ganze Schicht von Leuten in der Gesellschaft gibt – sehr Reiche – die sich diese Strukturen leisten können, und sich so jeglicher Verpflichtungen entziehen.»
Spitze des Eisbergs
Die jetzt veröffentlichten Daten erwecken erst recht den Eindruck, dass Trusts zum Zweck der Steuerhinterziehung sehr verbreitet sind. Und selbst sie dürften nur die Spitze des Eisbergs abbilden.