Volkswagen kommt im Abgas-Skandal zu Beginn eines entscheidenden Monats nicht aus der Krise. Mitten in der Aufarbeitung der Affäre muss der Autohersteller in den USA wegen Brandgefahr einen Rückruf von 91'000 VW Passat in die Wege leiten, wie die US-Verkehrsaufsicht NHTSA mitteilte.
In Deutschland lässt die erste grosse Rückrufwelle im Abgas-Skandal weiter auf sich warten. Und die Opposition diskutiert, einen Untersuchungsausschuss zum VW-Skandal einzusetzen.
Wohl weitere schlechte Nachrichten im April
Im April stehen wichtige Wegmarken im Abgas-Skandal an. Ende des Monats will der Vorstand die mit Spannung erwartete, verschobene Jahresbilanz präsentieren. Zudem steht auch ein Zwischenbericht zur Aufarbeitung der Manipulationen aus. Die finanziellen Folgen des Skandals sind bisher nicht absehbar. Es drohen neben hohen Umrüstungs- und Rückkaufkosten Strafen in Milliardenhöhe.
Beim neuen Rückruf in den USA geht es um 91'000 US-Passats mit TDI Dieselmotoren, also dem Antrieb, der auch im Zentrum der Affäre um manipulierte Emissionstests steht. Bei bestimmten Modellen der Baujahre 2012 bis 2014 könne es aufgrund von mangelhaften Dichtungsdrähten zu Kurzschlüssen und Überhitzung kommen, heisst es in Unterlagen der VW-Tochter in den USA. Durch den Defekt bestehe eine erhöhte Feuergefahr.
Umrüstung geht langsam voran
Erst am Montag war bekanntgeworden, dass wegen des Risikos von Stromausfällen sämtliche bislang im US-Markt verkauften E-Golfs in die Werkstätten müssen.
VW muss in den USA ohnehin Hunderttausende Diesel umrüsten, weil der Konzern eine illegale Software zum Austricksen von Abgas-Tests in den Fahrzeugen installiert hat. Bislang konnten sich die Wolfsburger aber nicht mit der US-Umweltbehörde EPA auf einen Plan zur Beseitigung der Betrugsprogramme einigen.
In Deutschland muss VW in diesem Jahr 2,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Bisher sind aber nur wenige Tausend VW-Amarok umgerüstet.