Die brasilianische Aufsichtsbehörde Cade wirft den 15 Finanzinstituten vor, die Wechselkurse zu ihren Gunsten beeinflusst und von 2007 bis mindestens 2013 Wettbewerber von Transaktionen abgehalten zu haben.
Händler, die sich selbst als «Das Kartell» oder «Die Mafia» bezeichnet hätten, nutzten nach Erkenntnissen der Ermittler einen nicht-öffentlichen Chatroom, um an den Devisenkursen zu schrauben.
Ermittlungen auch gegen Einzelpersonen
Im Visier der brasilianischem Behörde sind neben UBS und CS auch die britischen Banken HSBC, Royal Bank of Scotland, Standard Chartered und Barclays, die US-amerikanische Institute Citigroup, JPMorgan, Bank of America und Morgan Stanley, die Royal Bank of Canada sowie Nomura und Tokyo-Mitsubishi UFJ aus Japan.
Zudem liefen Ermittlungen gegen 30 Einzelpersonen, deren Namen nicht genannt wurden, hiess es von Seiten der Behörden.
Kein Kommentar von UBS und CS
Bei der UBS wurde auf Anfrage kein Kommentar zu den Untersuchungen abgegeben. Ebenso bei der CS. Einen Kommentar zu den Anschuldigungen aus Brasilien gab auch keines der anderen betroffenen Finanzinstitute ab.
Im Mai 2015 hatten sich die UBS und andere Banken im Zusammenhang mit Manipulationen im Devisenhandel bereits mit den US-Behörden geeinigt. Die grösste Schweizer Bank kam dabei um eine Strafklage herum, musste aber 342 Millionen Dollar Strafe bezahlen.
Milliardenzahlungen an die USA
Zudem wurde das Non-Prosecution-Agreement im Liborfall aus dem Jahr 2012 widerrufen. Neben der UBS mussten damals auch Barclays, die Royal Bank of Scotland, JP Morgan und Citigroup eine Busse bezahlen. Alle fünf Geldhäuser zusammen überwiesen wegen Devisenmarktmanipulationen 5,7 Milliarden Dollar an die US-Behörden.
Bereits im November 2014 wurden die fünf Banken von der Eidg. Finanzmarktaufsicht (Finma), der britischen Finanzaufsicht (FCA) und der US-Derivateaufsicht (CFTC) zu Strafzahlungen und Rückgabe von unrechtmässig erzielten Gewinnen verdonnert.